Südfrankreich:Neuer Millionenraub in Cannes

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Ein Ermittler inspiziert den ausgeraubten Uhrenladen: Zwei Männer hatten Luxus-Uhren im Wert von mehreren Millionen Euro erbeutet. (Foto: AFP)

Sie kamen am helllichten Tag und waren bewaffnet: Nach dem spektakulären Juwelenraub vor wenigen Tagen schlagen dieses Mal zwei bewaffnete Täter zu. Sie erbeuten Luxus-Uhren im Wert von mehreren Millionen.

Ein neuer spektakulärer Schmuck-Raub versetzt den südfranzösischen Badeort Cannes in Aufregung: Nach dem bisher größten Juwelenraub vor wenigen Tagen schlugen erneut zwei bewaffnete und maskierte Täter zu. Sie raubten nach Angaben der Staatsanwaltschaft am helllichten Tag einen Luxus-Uhrenladen im Zentrum des berühmten Urlaubsortes am Mittelmeer aus und erbeuteten Uhren im Wert von über einer Million Euro.

Der Überfall ereignete sich am Mittwoch im Uhrengeschäft Kronometry; der Laden liegt gegenüber des Filmfestival-Palastes von Cannes an der berühmten Promenade La Croisette. Der erste Täter gab sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Grasse als Tourist aus - mit Hut, Sonnenbrille und Schal. Das Personal habe ihn noch in der Sicherheitsschleuse aufgefordert, diese Aufmachung abzulegen. Als der Mann im Ladeninneren war, holte er eine Handgranate heraus. Dann ließ er seinen Komplizen in das Geschäft, der eine Faustfeuerwaffe bei sich trug.

Die beiden etwa 20-jährigen Räuber bedrohten den Geschäftsstellenleiter und drei Verkäufer und entkamen - ohne Gebrauch der Waffen - mit "zwischen 100 und 150" Uhren aus den Vitrinen in einem Wert, der laut Staatsanwaltschaft auf eine bis eineinhalb Millionen Euro geschätzt wird. Die Täter flüchteten zu Fuß. In demselben Laden hatten Diebe bereits im Februar etwa 150 Uhren in einem Wert von geschätzt etwa einer Million Euro erbeutet.

Wenige Tage nach spektakulärem Raubüberfall

Erst am Sonntag hatte ein bewaffneter und maskierter Räuber den wohl größten Juwelencoup aller Zeiten in Cannes gelandet: Er hatte bei einer Verkaufsausstellung im Luxus-Hotel Carlton 72 mit Diamanten besetzte Schmuckstücke im Wert von 103 Millionen Euro erbeutet. Nach dem Überfall wurden die Sicherheitsvorkehrungen des Hotels als zu lax kritisiert.

Bisher galt der Einbruch im sogenannten Diamantzentrum der belgischen Stadt Antwerpen im Februar 2003 als der weltweit größte Schmuckdiebstahl. Dort hatten Diebe aus Safes Schmuck im Wert von etwa 100 Millionen Euro erbeutet. In Cannes war es in den vergangenen Monaten zu einer Reihe spektakulärer Schmuckdiebstähle gekommen.

Zuletzt wurde am Rande des Filmfestes im Mai zunächst Schmuck des bekannten Schweizer Juweliers Chopard im Wert von etwa einer Million Euro und später ein Diamantencollier des Schweizer Hauses De Grisogono im Wert von zwei Millionen Euro erbeutet. Der zuständige Präfekt des Départements Alpes-Maritimes, Adolphe Colrat, hatte am Dienstag ein neues Sicherheitskonzept für die Luxus-Geschäfte an der Croisette in Cannes angeregt. Demnach sollen die Geschäftsleute zusammen mit der Polizei die Sicherheitsmaßnahmen verstärken.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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