Eine britische Supermarktkette will Männermagazine mit freizügigen Titelbildern in "Sittsamkeits-Tüten" verpacken. Sowohl Kunden als auch Kollegen hätten angesichts der nackten Frauen auf zahlreichen Zeitschriften Bedenken geäußert, heißt es in einer Mitteilung. Durch die Idee mit den Tüten sollen vor allem Kinder geschützt werden - ein Gedankengang, den die Macher der Magazine nicht nachvollziehen wollen.
Die Pläne kämen einer Zensur gleich und unterwanderten das Recht der Öffentlichkeit auf freie Medien, hieß es von Seiten des Verlags IPC Inspire, der eine der bekanntesten britischen Männerzeitschriften mit dem Titel Nuts herausbringt. Man halte sich beim Cover und den Inhalten an alle gesetzlichen Vorgaben. Zudem habe man die Titelbilder bereits seit einigen Wochen auf Motive mit "konservativerer Optik" umgestellt. Neben Nuts will auch das Magazin Zoo die Auflage boykottieren.
Die Supermarktkette Cooperative Group hatte bereits vor mehreren Wochen angekündigt, dass entsprechende Magazine bis Anfang September Zeit hätten, ihre Ausgaben in neutrale Tüten ohne anzügliche Bilder zu verpacken. Ansonsten würden sie aus den Regalen in etwa 4000 Filialen verschwinden.
"Unsere Position hat sich nicht geändert. Wenn Nuts oder andere Publikationen ihre Ausgaben nicht bis 9. September in die Sittsamkeits-Tüten verpacken, werden wir die Magazine nicht länger verkaufen", zitierte der Guardian einen Sprecher der Cooperative Group.
Auch die Supermarktkette Tesco hatte erklärt, sie stehe mit den Machern der Magazine in Kontakt. Mit dem Heft Bizarre habe man bereits vereinbart, dass es künftig in einer Tüte angeboten werde.