Sternenhimmel:Sonnen-Knaller

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(Foto: sternenhimmel_märz)

Ein Gas-Gebilde rast auf das Zentrum der Milchstraße zu. Und wenn es explodiert, könnten zwei Millionen neue Sonnen entstehen. Aber keine Angst: Die Welt hat noch etwa 30 Millionen Jahre Zeit, sich auf den Knall vorzubereiten.

Von Helmut Hornung

Die Milchstraße zieht sich durch die zurzeit gut sichtbaren Sternbilder Kassiopeia und Fuhrmann sowie zwischen Großen und Kleinen Hund. Das blasse Band ist Teil unserer spiralförmigen Galaxis, der etwa 200 Milliarden Sonnen angehören, zudem Gas- und Staubnebel.

Im Jahr 1963 hatte Gail Bieger-Smith eine Wolke entdeckt, die mit einer Geschwindigkeit von ungefähr einer Million Kilometer pro Stunde die Außenbezirke der Galaxis durchquert - und auf uns zurast. Noch ist dieses Smith's Cloud genannte Gebilde 8000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Könnten wir es mit bloßem Auge sehen, erschiene es am Himmel so groß wie die Konstellation Orion. In etwa 30 Millionen Jahren wird die Wolke dann in den inneren Bereich der Milchstraße eindringen, dort das Gas zusammenschieben und unter den Sternen eine Geburtenexplosion auslösen. Bis zu zwei Millionen neue Sonnen könnten dann entstehen.

Lange dachten die Forscher, die Smith's Cloud käme von außerhalb, aus den Weiten des Weltalls. Vor Kurzem haben sie jedoch herausgefunden, dass das Wolkengas ähnlich zusammengesetzt ist wie die äußere Scheibe unserer Galaxis. Beispielsweise enthält es ähnlich viel Schwefel. Das Gespinst wurde offenbar vor 70 Millionen Jahren aus der Milchstraße herauskatapultiert und kehrt nun wie ein kosmischer Bumerang zurück.

Nun zum aktuellen Programm. Merkur bleibt im März unbeobachtbar, Venus zieht sich im zweiten Monatsdrittel vom Morgenhimmel zurück. Mars wandert von der Waage in den Skorpion und erscheint nach Mitternacht, ebenso wie Saturn im Schlangenträger. Am Morgen des 29. März werden die zwei Planeten vom abnehmenden Mond besucht. Der Gasgigant Jupiter gelangt im Löwen am 8. März in Opposition zur Sonne und leuchtet die ganze Nacht. Uranus und Neptun können wir von der Beobachtungsliste streichen.

Die Mondphasen: Letztes Viertel am 2., Neumond am 9., Erstes Viertel am 15., Vollmond am 23. und wiederum Letztes Viertel am 31. März. Die totale Sonnenfinsternis am 8./9. und die Halbschattenfinsternis des Mondes am 23. März entgehen uns in Mitteleuropa. In diesem Monat fallen nur wenige Sternschnuppen, sie stammen hauptsächlich von den Strömen der Virginiden, Hydraiden und Sigma-Leoniden. Am 20. März beginnt um 5.30 Uhr der astronomische Frühling. Und in der Nacht zum 27. März müssen wir die Uhren um eine Stunde vorstellen, auf die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ).

© SZ vom 01.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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