Sternenhimmel:Schnuppen und Staubkörnchen

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Mars verschwindet vom Abendhimmel, Merkur bleibt unsichtbar und Venus glänzt zunehmend in ihrer Rolle als Morgenstern. Und: Es könnten bis zu 60 Sternschnuppen aufblitzen. Die Sterne im Mai.

Von Helmut Hornung

Grafiken: Rothe (Foto: SZ)

1 Blick zum Nordhimmel: Das Sternbild, das auch für Laien meist einfach zu erkennen ist, hängt im Mai mit steil aufragender Deichsel am Firmament: der Große Wagen. Der allerdings ist genau genommen gar kein eigenes Sternbild, sondern gehört zur Konstellation Großer Bär. Sie besteht aus vielen schwachen Sternen, die sich am Stadthimmel kaum gegen die Lichtverschmutzung durchsetzen. Die etwa fünffache Verlängerung der Hinterachse des Wagens führt zum Polarstern, der ziemlich genau die Nordrichtung weist. Im Nordwesten sind die beiden Zwillingssterne Kastor und Pollux zu sehen, Richtung Norden und nicht sehr hoch über dem Horizont, blinkt die helle Kapella im Sternbild Fuhrmann. Das "W" der Kassiopeia steht ebenfalls recht niedrig.

Der südliche Sternenhimmel im Februar. (Foto: SZ-Grafik)

2 Blick zum Südhimmel: Nach Einbruch der Dunkelheit versammeln sich die Frühlingsbilder hoch im Süden, allen voran der markante Löwe - in der griechischen Mythologie ein gewaltiges Tier mit einem Fell hart wie Stahl und Krallen aus Diamanten. Neben Regulus, dem Hauptstern des Löwen, finden sich noch andere helle Lichtpünktchen: Spika in der Jungfrau, Arktur im Bootes (der auch Bärenhüter genannt wird) und - tief im Südosten - Antares im Sternbild Skorpion.

Mond, Planeten, Meteore: Das erste Gestirn überhaupt, das sich in der Abenddämmerung zeigt, ist Jupiter. Der Gasriese wandert gemächlich durch das Bild Jungfrau. Schräg unterhalb von Jupiter funkelt deren Hauptstern Spika. Der beringte Saturn geht in diesen Tagen gegen Mitternacht auf und wechselt im Lauf des Monats vom Schützen in den Schlangenträger. Während Mars um die Monatsmitte vom Abendhimmel verschwindet, bleiben der sonnennahe Merkur sowie die beiden äußeren Planeten Uranus und Neptun im Mai unsichtbar. Venus hingegen glänzt zunehmend in ihrer Rolle als Morgenstern; die Erdnachbarin in den Fischen geht immer früher auf, Ende Mai gegen 3.38 Uhr. Der Fahrplan des Mondes: Vollmond am 10., Letztes Viertel am 19. und Neumond am 25. Mai. In der Nacht von 7. auf 8. zieht der Mond am Jupiter vorbei, um Mitternacht des 14. Mai steht er nahe bei Saturn. Am 5. erreichen die Eta-Aquariden ihr Maximum, dann können morgens stündlich bis zu 60 Sternschnuppen aufblitzen; die kosmischen Staubkörnchen stammen vom berühmten Kometen Halley.

© SZ vom 04.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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