Sternenhimmel:In 3600 Jahren um die Sonne

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(Foto: sz)

Existiert Planet "IX" in unserem Sonnensystem wirklich? Manche Planeten im Universum sind ein Zwerg, andere wiederum ein Phantom: Wie die Sterne im Februar stehen.

Von Helmut Hornung

Existiert Planet "IX" wirklich? Die Antwort steht in den Sternen. Bisher wurde er nur am Computer berechnet. Tatsache ist, dass die Astronomen schon seit mehr als 200 Jahren nach Himmelskörpern an den Grenzen des Sonnensystems spähen.

Damals, 1781, spürte Wilhelm Herschel den Uranus auf. Im Jahr 1846 wurde erstmals Neptun beobachtet. Dass die Astronomen überhaupt nach ihm gesucht hatten, lag an Abweichungen der Bahn von Uranus, die offenbar von einer noch unbekannten Masse herrührten. Nachdem auch Neptun diese Störungen nicht vollständig erklären konnte, fahndeten die Forscher weiter - und fanden 1930 den Pluto. Der wiederum wurde mittlerweile zum Zwergplaneten degradiert, denn 1992 begann mit der Entdeckung des Asteroiden 1992 QB1 eine neue Ära: Heute kennen die Astronomen jede Menge solcher Objekte, manche wie etwa Eris reichen fast an die Größe Plutos heran. Sie alle treiben an den Grenzen des Sonnensystems. Sollte es dort oder sogar noch weiter draußen - in der Oortschen Wolke - den einen oder anderen echten Planeten geben? So groß wie Jupiter?

Falls ja, müsste er extrem weit entfernt sein und aus himmelsmechanischen Gründen auf einer Bahn wandern, die ihn nicht ins innere Sonnensystem führt. Daher existiert auch kein Planet namens "Nibiru". Das nach einer babylonischen Gottheit benannte Phantom geistert schon länger durch die Pseudowissenschaften. Es soll 234-mal weiter von der Sonne entfernt sein wie die Erde, das Tagesgestirn einmal in 3600 Jahren auf einer Ellipse umlaufen und dabei in die Nähe der Erde kommen. Allein die Bahndaten passen nicht zu einem Planeten, auch nicht zu dem kürzlich errechneten - zumal das Sonnensystem wie ein Uhrwerk tickt und sich alle gravitativen Störungen durch die bekannten Körper erklären lassen.

Während den ersten Februartagen tauchen am Firmament alle mit bloßem Auge sichtbaren Planeten auf: Merkur und Venus stehen vor Sonnenaufgang tief im Südosten, Mars in der Waage erscheint in der zweiten Nachthälfte, Jupiter im Löwen glänzt fast die ganze Nacht, und Saturn im Schlangenträger klettert zur Monatsmitte gegen 3.30 Uhr morgens über den Horizont. Uranus in den Fischen findet man mit Fernglas oder Teleskop am frühen Abend, Neptun bleibt unbeobachtbar. Die Mondphasen: Letztes Viertel am 1., Neumond am 8., Erstes Viertel am 15. und Vollmond am 22. Februar. In diesem Monat zeigen sich die wenigsten Sternschnuppen des ganzen Jahres.

© SZ vom 02.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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