Schönheits-OP:Metzelder macht den Klopp

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Christoph Metzelder vor der Haartransplantation - und danach. (Foto: Getty Images)

Glatze steht ihm nicht, sagt Christoph Metzelder. Deshalb hat sich der 35-Jährige in einer achtstündigen OP Haare transplantieren lassen. "Der Klopp" wird langsam gesellschaftsfähig.

Was ist passiert?

Christoph Metzelder sind die Haare ausgegangen. Wie das bei manchen Männern so ist, wenn sie älter werden und bei manchen schon, wenn sie noch richtig jung sind. Wo sonst nichts mehr wächst, wachsen die Geheimratsecken langsam zusammen. Das Ergebnis ist eine Stirnglatze, auf die Betroffene ganz unterschiedlich reagieren: Sie tragen es mit Fassung. Sie tragen es mit Basecap. Sie versuchen, Haare von der Seite über die schütteren Stellen zu kämmen. Sie rasieren gleich noch die restliche Frisur ab. Und dann gibt es welche, die lassen sich Haare transplantieren.

Christoph Metzelder, 35, hat sich zunächst für die Komplettrasur entschieden - und dann für die Transplantation. Eine Glatze stehe ihm einfach nicht, sagte der Ex-Nationalfußballer der Bild-Zeitung.

Warum interessiert uns das?

Weil Schönheitsoperationen bei Männern - Costa Cordalis und Silvester Stallone - nach wie vor ungewohnt sind. Bei Frauen schockt einen so gut wie nichts mehr. Wir haben uns an Schlauchbootlippen und Atombrüste genauso gewöhnt wie an faltenfreie 70-Jährige. Solange die Dame noch einigermaßen zu erkennen ist, ist alles erlaubt.

Obwohl die Schönheitsindustrie die männliche Hälfte der Menschheit längst als Zielgruppe entdeckt hat, werden kosmetische Eingriffe bei Männern noch immer anders wahrgenommen. Das beginnt beim Augenbrauenzupfen - und endet bei der Haartransplantation noch lange nicht. Schnell ist dann die Rede vom (mangelnden) "Mut zur Lücke" und einem "haarigen Geheimnis" (Zitat Bild).

Was lernen wir aus dem Fall Metzelder?

1. So eine Haartransplantation tut verdammt weh - das betonte der Ex-Nationalfußballer mehrmals.

2. Das Ergebnis scheint den Aufwand einer achtstündigen Transplantation wert zu sein. "Ich bin sehr zufrieden und kann es trotz der Schmerzen weiter empfehlen", sagt Metzelder.

3. Der Vorreiter der männlichen Stirnrestauration, Jürgen Klopp, löste mit seinem Bekenntnis, er habe da was machen lassen, noch eine gesellschaftliche Debatte aus. Bei Metzelder wird die neue Frisur zwar medial wahrgenommen, für eine Debatte reicht es aber nicht mehr. Der Aufruhr wird kleiner - ein Zeichen dafür, dass die Haartransplantation aus kosmetischen Gründen bald gesellschaftsfähig sein wird, trotz aller Vorbehalte gegen Schönheitsoperationen bei Männern.

4. Einen Namen für den Eingriff gibt es auch schon: Metzelder spricht einfach vom "Klopp". Die andere Option sei gewesen: "Kahl wie Guardiola".

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