Schießerei an Highschool:Schütze von Ohio legt Geständnis ab

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Drei Schüler sind gestorben, ein vierter liegt noch im Krankenhaus. Nach der Schießerei an einer US-Highschool hat der mutmaßliche Schütze seine Taten gestanden - und angegeben, seine Opfer willkürlich gewählt zu haben.

Drei Jugendliche aus Chardon in Ohio sind tot, erschossen am Montagmorgen von einem Schüler beziehungsweise später ihren Verletzungen erlegen. Dieser ist nun zum ersten Mal vor Gericht erschienen und hat ein Geständnis abgelegt. Das berichtete die örtliche Staatsanwaltschaft. Der Teenager habe ausgesagt, seine Opfer nicht gekannt und willkürlich ausgesucht zu haben, sagte Staatsanwalt David Joyce. Er habe zehn Mal auf eine Gruppe von Schülern geschossen, die er nicht kannte.

Chardon trauert um die drei Jugendlichen, die am Montagmorgen in einer Schießerei ums Leben kamen. Ein Schüler hatte in der Schulkantine das Feuer eröffnet. (Foto: AFP)

Wie Joyce weiter ausführte, wird sich der 17-Jährige wegen Mordes in drei Fällen verantworten müssen, ihm solle nach Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht werden. Der zuständige Richter ordnete an, dass der Schüler einer anderen Einrichtung für zwei Wochen in Gewahrsam bleiben muss. Die Staatsanwaltschaft hat nun bis Donnerstag Zeit für die Anklageerhebung. Die nächste Gerichtsanhörung wurde auf kommenden Dienstag festgesetzt.

Der Jugendliche hatte am Montag in der Kantine der Highschool von Chardon bei Cleveland im Nordosten Ohios das Feuer auf seine Mitschüler eröffnet und dabei mehrere Jugendliche getroffen. Ein 16-Jähriger starb kurz darauf, zwei weitere 17 Jahre alte Schüler erlagen am Dienstag ihren Verletzungen. Ein viertes Opfer liegt mit Schussverletzungen im Krankenhaus. Das einzige Mädchen unter den Opfern wurde inzwischen nach Hause entlassen. Der mutmaßliche Täter hatte sich kurz nach der Tat gestellt.

Das Weiße Haus nannte die Tat "schrecklich und unverzeihlich". Präsidentensprecher Jay Carney sagte, er wolle keine Schlussfolgerungen aus dem "tragischen Vorfall" in Ohio ziehen, solange keine vollständige Untersuchung vorliege. In einer Kirche von Chardon versammelten sich am Dienstagabend Menschen zu einer Mahnwache mit Kerzen.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich örtlichen Medienberichten zufolge um einen verhaltensauffälligen Jungen, der bei seinem Großvater lebte. Dieser hatte demnach die Vormundschaft übernommen, nachdem sein Vater wegen verschiedener Gewalttaten inhaftiert worden war. Mitschüler beschrieben den 17-Jährigen als "Außenseiter", der Drohungen auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook hinterlassen habe. Die Familie des mutmaßlichen Todesschützen ließ Berichten zufolge über einen Anwalt mitteilen, dass der Teenager die Tat zutiefst bereue. Die Familie übermittelte den Angehörigen der Opfer ihr "aufrichtiges Beileid".

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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