Rostock:Festnahmen nach tödlicher S-Bahn-Attacke

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Die Polizei fand am Tatort zahlreiche Spuren - und meldet einen schnellen Fahndungserfolg. Nach einem tödlichen Angriff auf einen 45-Jährigen an einem S-Bahnhof in Rostock haben die Ermittler drei Tatverdächtige festgenommen.

Nach der tödlichen Attacke auf einen 44-Jährigen am Himmelfahrtstag am S-Bahnhof Rostock-Warnemünde sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft drei Tatverdächtige festgenommen worden. Es handele sich um Männer im Alter von 23, 24 und 29 Jahren, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Rostock, Klaus Müller. Sie hätten sich in einem Laden in Warnemünde versteckt und seien wenige Stunden nach dem Vorfall noch am Abend gefasst worden.

Die entscheidenden Hinweise kamen laut Polizei von den Aufzeichnungen der Videokameras an den Bahnsteigen. "Es scheint so, dass sich eine größere Gruppe auf dem Bahnsteig geprügelt hat. Wir wissen aber noch nicht, wie der Geschädigte zu den Leuten stand", sagte Müller.

Die Verdächtigen konnten wegen Trunkenheit noch nicht vernommen werden. Das Video dokumentiere aber große Teile der Gewalttat. "Wir können einzelne Tatbeteiligungen deutlich zuordnen", sagte Müller.

Nach zwei weiteren Verdächtigen werde noch gefahndet. Das Motiv sei bisher unklar.

Auch das 44-jährige Opfer war ersten Ermittlungen zufolge nicht allein, berichtete ein Polizeisprecher. Ob seine Begleiter bereits identifiziert sind, sagte der Sprecher nicht. Möglicherweise hatte es sich um einen Herrentagsausflug gehandelt.

Weitere Details wollte die Polizei im Laufe des Vormittags bekanntgeben.

Das aus der westlich von Rostock gelegenen Kreisstadt Bad Doberan stammende Opfer hatte nach dem Angriff kurzzeitig das Bewusstsein verloren und war nach einer Reanimation durch einen Notarzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort verstarb der 45-Jährige am frühen Abend.

Die Polizei ermittelt wegen Totschlags. Bereits kurz nach der Tat hieß es, dass es zahlreiche Spuren am Tatort gegeben hätte. Einer der Täter soll ein auffälliges, gelbes T-Shirt getragen haben, ein anderer hatte demnach eine Glatze.

Die Tat weckt Erinnerungen an Vorfälle im April. Zwei Jugendliche hatten damals am Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße einen 29-Jährigen brutal zusammengeschlagen.

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