Raumfahrt:Facebook-Satellit bei Raketenexplosion zerstört

Lesezeit: 1 min

  • Auf dem Startgelände des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hat es bei einem Raketentest eine Explosion gegeben.
  • Dem Unternehmen SpaceX zufolge wurde dabei aber niemand verletzt. Die Rakete vom Typ Falcon 9 und die Ladung, ein Kommunikationssatellit, wurden zerstört.
  • Facebook wollte den Satelliten Amos-6 nutzen, um im subsaharischen Afrika Internetverbindungen bereitzustellen.

Auf dem Startgelände des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist bei einem Testlauf eine Rakete explodiert. Dem Unternehmen zufolge wurde dabei aber niemand verletzt. Wie bei der Vorbereitung von Raketentests üblich, habe sich niemand auf dem Gelände aufgehalten. Die Rakete vom Typ Falcon 9 und ein Satellit wurden zerstört.

Noch im Umkreis von Kilometern schwankten Gebäude, mehrere Explosionen zogen sich über Minuten hin, wie mehrere Medien berichten. Eine Rauchwolke verdunkelte den Himmel, Sirenen heulten.

Den Angaben von SpaceX zufolge wurde gerade der Abschuss einer unbemannten Falcon-Rakete getestet, als sich die Explosion um kurz nach neun Uhr (Ortszeit) ereignete. Der Test war demnach eine Vorbereitung für einen geplanten Raketenstart, mit dem ein israelischer Kommunikationssatellit am Samstag von der Startrampe in der Cape Canaveral Air Force Station ins All befördert werden sollte.

Facebook wollte den Satelliten Amos-6 nutzen, um im subsaharischen Afrika Internetverbindungen bereitzustellen. Das weltgrößte Online-Netzwerk will mit Hilfe von Satelliten entlegene Regionen mit schnellen Internet-Zugängen versorgen. Gründer und Chef Mark Zuckerberg bestätigte den Verlust des Satelliten. Das Gerät sei für Afrika gedacht und bereits an Bord der Rakete gewesen, schrieb Zuckerberg.

Bereits im vergangenen Jahr war eine SpaceX-Rakete beim Start explodiert

Die Anlage befindet sich direkt neben dem John-F.-Kennedy-Weltraumbahnhof der Nasa. Bei der Vorbereitung der Triebwerkszündung - ein Manöver, das regelmäßig einige Tage vor Starts getestet wird - habe es "eine Anomalie auf der Rampe gegeben", hieß es in einer Stellungnahme von SpaceX. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Bereits im Juni vergangenen Jahres war eine Rakete des Unternehmens SpaceX beim Start explodiert. Sie hatte einen mit Nachschub beladenen Raumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS bringen sollen. Der Frachter zerbrach durch die Explosion. Damals war eine gebrochene Stahlstrebe laut SpaceX-Chef Elon Musk vermutlich Ursache für die Explosion.

SpaceX ist das erste private Unternehmen, das eine Raumfähre zur Internationalen Raumstation ISS geschickt hat. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet, seitdem baut es unter anderem den Raumfrachter "Dragon", der die Besatzung der ISS mit Vorräten und Ersatzteilen versorgt. In Zukunft will das Unternehmen kommerzielle Reisen ins All anbieten.

© SZ.de/AP/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Raumfahrt
:SpaceX steuert den Mars an

Auf dem Mars könnte schon 2018 erstmals eine privat finanzierte Raumkapsel landen - vorerst allerdings noch ohne Astronauten.

Von Alexander Stirn

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: