Prozess in Schleswig-Holstein:Gericht verurteilt Mann wegen Mord auf Pferdehof

Der Täter soll zwei Frauen in Schleswig-Holstein kaltblütig ermordet haben. Nach Auffassung des Gerichts ging es um 7900 Euro. Das Urteil: lebenslange Haft.

Rund ein Jahr nach dem Mord an zwei Frauen auf einem Pferdehof in Haale (Schleswig-Holstein) hat das Kieler Landgericht einen 29-Jährigen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht folgte in dem Indizienprozess damit der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Der hoch verschuldete Automechaniker soll die 57-jährige Besitzerin des Hofes und ihre 83 Jahre alte Mutter getötet haben. Aus Sicht des Gerichtes handelte der Täter heimtückisch. Motiv für den Mord war demnach ein Streit um 7900 Euro. Der Mann soll sie für einen Transporter kassiert haben, den er der Besitzerin des Pferdehofs jedoch nie lieferte. Die Frau soll das Geld mehrmals zurückverlangt haben.

Der Angeklagte soll die beiden Frauen erschossen haben. Danach überschüttete er beide Leichen mit Stroh und Benzin und setzte sie in Brand. Ein Autofahrer bemerkte wenig später Rauch und Flammen und alarmierte die Feuerwehr. Sie fand die Leichen.

Der 29-Jährige räumte noch in der Tatnacht ein, auf dem Hof gewesen zu sein - angeblich, um einen Pferdeanhänger zu reparieren. Die Frauen hätten noch gelebt, als er gefahren sei. Das glaubte ihm das Gericht ebenso wenig wie die Alibis, die der Angeklagte von zwei Freunden bekam. Auch dass er sich angeblich die 7900 Euro von seinem Schwiegervater oder seiner Schwester hätte besorgen können, habe der Mann bei den polizeilichen Ermittlungen nicht gesagt.

Während des Prozesses schwieg der Mann. Seine Verteidigung, die auf Freispruch plädiert hatte, will nun in Revision gehen.

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