Prozess in Salzgitter:Jugendlicher muss wegen Angriffs auf Schwerbehinderten in Haft

Sie bewarfen ihn mit Steinen und traten auf den wehrlosen Mann ein: Drei Jugendliche haben einen schwerbehinderten 43-Jährigen schwer verletzt. Der älteste Täter wurde nun zu einer dreijährigen Jugendstrafe verurteilt.

Ein 15-Jähriger ist am Mittwoch vom Amtsgericht Salzgitter wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Er soll zusammen mit einem 14-Jährigen und einem 12-Jährigen am 8. Januar einen schwerbehinderten Mann zunächst mit Steinen beworfen und dann auf den 43-Jährigen eingetreten haben. Das Opfer erlitt nach Informationen des NDR einen Nasenbeinbruch, Prellungen und Blutergüsse.

In die Strafe floss nach Angaben des Gerichtsdirektors, Eckart Müller-Zitzke, eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren wegen räuberischer Erpressung mit ein. Der Jugendliche hat die Tat gestanden.

Für den 14-Jährigen wurde ein getrenntes Verfahren angesetzt. Der 12-Jährige hingegen ist zu jung für eine Strafverfolgung. Bei ihm müssten Polizei und Jugendamt über ein weiteres Vorgehen entscheiden, sagte Müller-Zitzke.

Der 15-Jährige sei erst einen Tag vor dem Urteil festgenommen und in einem vorrangigen Jugendverfahren verurteilt worden, teilte der Gerichtsdirektor mit. Alle Beteiligten hätten einem solchen Verfahren zugestimmt, da eine schnelle Strafe pädagogisch am wertvollsten sei und eine Untersuchungshaft im Erwachsenenstrafvollzug so verhindert wurde. Der Jugendliche sitzt derzeit im Jugendvollzug in Hameln.

© Süddeutsche.de/dpa/jkz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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