Philippinen:Amokläufer tötet mindestens acht Menschen

"Er feuerte auf jeden, der seinen Weg kreuzte": Wenige Kilometer abseits der philippinischen Hauptstadt Manila hat ein Mann wild um sich geschossen und mehrere Menschen getötet und weitere teils schwer verletzt. Der Schütze soll angeblich ein bekannter Drogenhändler sein.

Ein Amokläufer in einem Vorort der philippinischen Hauptstadt Manila hat mindestens acht Menschen getötet und acht weitere verletzt. Die Tat ereignete sich in einem Wohnviertel und auf einem Markt von Kawit, etwa 40 Kilometer südlich von Manila, wie Bezirkspolizeichef Jaime Rollon sagte. Ein weiterer Polizeibeamte sagte, unter den Todesopfern sei ein siebenjähriges Mädchen. Vier weitere Kinder seien verletzt worden. Der Amokläufer wurde in einer Schießerei mit der Polizei getötet.

"Er feuerte auf jeden, der seinen Weg kreuzte", sagte ein Polizist über den Amokläufer. Die Motive für die Tat seien noch unklar. Bewohner von Kawit sagten, der Täter habe am Vorabend viel Alkohol getrunken. "Er rannte schnell und schwenkte seine Waffe", berichtete Maita Lacorte, die Tante der getöteten Siebenjährigen und eine Nachbarin des Amokläufers. "Ich habe meinen Kindern und Enkeln zugerufen, dass sie rennen sollen."

Nachdem der Amokläufer auf Polizisten gefeuert habe, hätten diese ihn erschossen, so ein Polizist. Mutmaßungen zur Identität des Schützen gibt es auch bereits. "Der Täter ist ein bekannter Drogenhändler in der Gegend", sagte der Gouverneur der Provinz Cavite im Rundfunk. "Er stand wahrscheinlich unter Drogen." Gesucht wird derzeit noch nach einem Komplizen des Schützen, der nach Zeugenaussagen dessen halbautomatische Pistole nachgeladen hatte.

Auf den Philippinen wurde bereits vor dem Amoklauf über die vielen Waffen im Land diskutiert, nachdem am Neujahrsfest in einem Vorort von Manila ein siebenjähriges Mädchen durch Freudenschüsse getötet worden war. Nach offiziellen Angaben sind in dem 92-Millionen-Einwohner-Land etwa 600.000 unregistrierte Waffen im Umlauf. Hinzu kommen etwa 1,2 Millionen registrierte Waffen.

© AFP/dpa/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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