Paris:Angreifer sticht auf französischen Soldaten ein

Wieder eine Attacke auf offener Straße auf einen Soldaten: Ein französisches Mitglied der Streitkräfte ist mit einem Messer verletzt worden, der Täter ist auf der Flucht. Staatschef Hollande zufolge lässt sich zurzeit keine Verbindung mit dem kürzlichen Soldatenmord in London erkennen.

Ein Unbekannter hat am Samstag in Paris einen französischen Soldaten mit einer Klinge angegriffen. Der Soldat, der in Uniform durch die französische Hauptstadt patrouilliert war, wurde am Hals verletzt, wie aus Polizeikreisen verlautete. Er schwebe aber nicht in Lebensgefahr.

Staatschef François Hollande sagte, derzeit gebe es keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Ermordung eines britischen Soldaten in London am Mittwoch durch zwei mutmaßliche Islamisten. Die genauen Umstände der Attacke seien noch nicht bekannt, sagte Hollande im äthiopischen Addis Abeba, wo er sich anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung der Afrikanischen Union aufhielt. Auch die Identität des Angreifers, der flüchtig war, sei noch unbekannt. Es würden jedoch alle Spuren verfolgt. "Man hat einen Soldaten töten wollen, weil er ein Soldat ist", sagte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Samstag nach einem Besuch des Verletzten in Paris.

Laut Polizei soll der Angreifer um die 30 Jahre alt und nordafrikanischen Aussehens sein. Nach Angaben der französischen Verkehrsbetriebe ereignete sich die Tat in dem belebten Geschäftsviertel La Défense am frühen Abend.

Am Mittwochnachmittag war der 25-jährige Soldat Lee Rigby im Londoner Stadtteil Woolwich vor einer Kaserne auf offener Straße brutal ermordet worden. Der mutmaßliche Täter sagte anschließend Passanten, er habe den Soldaten als Vergeltung für die Tötung von Muslimen ermordet. Der britische Premierminister David Cameron sprach von einer terroristischen Handlung.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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