Panorama kompakt:Im Wahn ermordet

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Der geistig verwirrte Mörder eines Schornsteinfegers muss in die Psychiatrie, ein Auschwitz-Wachmann verliert seinen Job und ein übereifriger Vater steht vor Gericht.

Der geistig verwirrte Mörder eines Schornsteinfegers aus Petershagen in Nordrhein-Westfalen muss in die Psychiatrie. Damit folgte das Landgericht Bielefeld den Anträgen von Anklage und Verteidigung. Der 54 Jahre alte niedersächsische Ministerialbeamte hatte zugegeben, den Schornsteinfeger Anfang Juli 2009 im Wahn erschlagen zu haben. Er habe ihn für einen "Sendboten der Verschwörung" gehalten und hinterrücks mit Axt und Beil getötet. Der Mann werde sicherlich sehr lange in der Klinik bleiben müssen, sagte die Vorsitzende Richterin Jutta Albert in der Urteilsbegründung.

Der Mörder des Schornsteinfegers muss in die Psychatrie. Die Einweisung sei laut Gericht "zwingend notwendig". (Foto: Foto: dpa)

Wachmann des Museums Auschwitz entlassen

Nach dem Diebstahl des Schriftzuges "Arbeit macht frei" im ehemaligen deutschen Konzentrationslager in Auschwitz hat die Museumsleitung den Chef des Sicherheitdienstes entlassen. Zur Begründung sagte ein Museumssprecher, der Wachdienst habe nach Entdecken des Diebstahls sehr lange gewartet, bevor die Polizei gerufen wurde. Zwei weitere Bewacher wurden suspendiert.

Inzwischen hat die Gedenkstätte den Schriftzug zurückerhalten. Die Polizei habe die schwer beschädigten Teilstücke freigegeben, teilte ein Sprecher des Auschwitz-Museums mit. Man werde nun mit Experten darüber beraten, wie man die Metallschrift am besten reparieren könne. Der Schriftzug war am 18. Dezember gestohlen und zwei Tage später im Norden Polens wiedergefunden worden. Fünf Verdächtige wurden festgenommen. Ihnen drohen zehn Jahre Haft.

Vater verletzt Achtjährigen mit Torschuss

Weil ein Vater mit einem wuchtigen Schuss in das Fußballtraining seines Sohnes eingegriffen und den achtjährigen Torhüter verletzt hat, muss er sich vor dem Amtsgericht Hannover verantworten. Der von seinen Eltern vertretene Achtjährige klagt auf 950 Euro Schmerzensgeld, teilte das Gericht mit. Der Vater soll ohne Vorwarnung und mit voller Wucht aus weniger als zehn Metern Entfernung auf das Tor geschossen und den Jungen am Handgelenk verletzt haben. Er trug 17 Tage einen Gips. Der Mann bestreitet, gezielt geschossen und unbefugt in das Training eingegriffen zu haben.

Mit Nadeln misshandelter Junge darf Hospital verlassen

Ein zweijähriger Junge, der in Brasilien in einem grausamen Ritual mit Nadeln gequält worden ist, darf nach einem Monat das Krankenhaus wieder verlassen. Das teilte das behandelnde Krankenhaus in der Stadt Salvador im Nordosten des Landes mit. Der Junge wurde insgesamt dreimal operiert. Dabei wurden ihm unter anderem Nadeln aus dem Nacken und dem Rückenmark entfernt. Von den 32 Nadeln stecken noch weitere fünf im Körper. Diese sollen nach Angaben der Ärzte später herausoperiert werden. Der Stiefvater des Jungen hatte zugegeben, dem Kind in einem Ritual schwarzer Magie Nähnadeln in den Körper gestochen zu haben, um sich an seiner Frau zu rächen.

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