Ohio:Verbrechen in der Timeline

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Die Polizei sucht einen 37-jährigen, der einen Mann erschossen und das Tatvideo auf Facebook gepostet haben soll.

Die verwackelten Bilder zeigen, wie jemand eine Waffe auf einen älteren Mann richtet, wie er zielt, wie er abdrückt. Die Polizei in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio fahndet seit Sonntag nach dem Mann, der das Video aufgenommen hat. Nach dem Mann, der verdächtigt wird, einen 74 Jahre alten Rentner erschossen und Aufnahmen davon auf seinem Facebook-Profil veröffentlicht zu haben.

Der 37-Jährige, der am Montag noch immer auf der Flucht war, soll laut Medienberichten in einer Klinik für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten in Ohio arbeiten. Sein Opfer ist ihm laut Polizei wohl zufällig über den Weg gelaufen. Der 74-Jährige soll auf dem Heimweg von einem Osteressen mit seiner Familie gewesen sein, als der Mord passierte. "Was heute geschah, ist sinnlos", sagte Clevelands Polizeichef nach der Tat am Sonntag (Ortszeit). Der Verdächtige habe in einem zweiten Video behauptet, weitere Menschen getötet zu haben. Bislang habe man jedoch keine anderen Opfer gefunden.

Anders als die Ermittler zunächst mitgeteilt hatten, wurde die Tat nicht als Live-Video in Echtzeit im Internet übertragen. Die Aufnahmen seien nach der Tat hochgeladen worden, berichteten Medien unter Berufung auf einen Facebook-Sprecher, das Video sowie das Profil des Verdächtigen seien inzwischen gelöscht worden.

Während die Polizei mit Fahndungsbildern und Großaufgebot nach ihm sucht, meldete sich die Mutter des Mannes im US-Fernsehen zu Wort. Ihr Sohn sei "wütend auf seine Freundin" gewesen, sagte sie CNN, möglicherweise habe er deshalb wahllos auf einen Fremden geschossen. Sie könne nicht glauben, was passiert sei. Am Montag meldete die Polizei, der Verdächtige sei mit einem kürzlich gekauften weißen Ford unterwegs. Er sei "bewaffnet und gefährlich" und könne inzwischen den Bundesstaat verlassen haben. Laut Medienberichten ist auch die US-Bundespolizei FBI in die Suche involviert.

© SZ vom 18.04.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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