Naturkatastrophe:Mindestens 23 Tote bei Erdbeben in Taiwan

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Nach dem Erdbeben in Taiwan retten Helfer einen Überlebenden aus den Trümmern. (Foto: Getty Images)
  • Nach dem Erdbeben in Taiwan steigt die Zahl der Toten. Etwa 150 Menschen werden in den Trümmern noch vermisst.
  • Die meisten davon liegen in den Trümmern eines eingestürzten 16-stöckigen Hochhaus verschüttet.

Einen Tag nach dem Erdbeben im Süden Taiwans ist die Zahl der Toten auf 23 gestiegen. Die Rettungskräfte suchen in der taiwanesischen Stadt Tainan zudem weiter nach ungefähr 150 Vermissten in den Trümmern. Knapp 500 Menschen wurden verletzt, davon werden etwa 100 in Krankenhäusern behandelt.

Ungefähr 100 Betroffene werden allein in den Trümmern eines 16-stöckigen Wohnhauses vermisst, das komplett umgestürzt war. Die Behörden haben den Verdacht, dass Pfusch am Bau die Ursache gewesen sein könnte, warum das 1989 erbaute Haus dem Beben der Stärke 6,4 nicht standhalten konnte und wie eine Ziehharmonika in sich zusammen fiel. In dem eingestürzten Haus war auch ein Versorgungszentrum für Neugeborene und Wöchnerinnen untergebracht. Dort entdeckten Rettungskräfte die Leiche eines zehn Tage alten Babys.

Es gibt Hoffnung auf Überlebende

Die meisten Verschütteten im Weiguan-Jinlong-Wohnkomplex werden in den zerstörten unteren Stockwerken vermutet, zu denen sich die Rettungskräfte nur schwer Zugang verschaffen können. Tainans Bürgermeister Lai Ching-te sagte, die Suche komme nur langsam voran, weil die Retter die Trümmerstücke vorsichtig und teilweise von Hand beseitigen müssten, um niemanden zu gefährden. Die Helfer müssen Wände mit Trägern stützen, da sie befürchten, dass die Hausreste weiter in sich zusammenbrechen. Er betonte jedoch, dass die Hilfskräfte Hinweise auf Lebenszeichen von mindestens 29 Verschütteten registrieren konnten. Insgesamt waren bis zum Einbruch der Dunkelheit 2000 Feuerwehrleute und Soldaten, 23 Suchhunde und sechs Helikopter an der Rettungsaktion beteiligt.

In der Zwei-Millionen-Metropole sind insgesamt mehr als zehn Gebäude eingestürzt. Das Erdbeben ereignete sich um vier Uhr morgens und überraschte viele Menschen im Schlaf. Es passierte nur einen Tag vor dem traditionellen chinesischen Neujahrsfest, dem größten Familienfest der Chinesen, das am Sonntagabend gefeiert wird. In Taiwan kommt es häufig zu Erdbeben, in den meisten Fällen jedoch mit glimpflichem Ausgang.

© SZ.de/dpa/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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