Leichenfunde in New York:Angst vor einem Serienmörder

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Long Island unter Schock: Eigentlich sucht die Polizei nach einer vermissten Prostituierten, doch dann tauchen die Leichen von acht anderen Frauen auf. Nun befürchten die Beamten weitere Opfer, vom Täter fehlt jede Spur.

Mit der Suche nach einer vermissten Prostituierten hat alles begonnen. Nun scheint klar zu sein: Im Sommerparadies von New Yorks Geldadel treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Acht Frauenleichen wurden bereits an einem abgelegenen Strandabschnitt auf der vor Long Island gelegenen Insel Jones Beach Island gefunden. Doch das eigentlich gesuchte Opfer ist nicht unter ihnen.

Acht Leichen wurden bereits gefunden, nun sucht die Polizei mit Spürhunden am Strand von Long Island nach weiteren Opfern. (Foto: AFP)

Vermisst werde nach wie vor die 24-jährige Shannan Gilbert, die sich in der Ortschaft Oak Beach mit einem Kunden treffen wollte, sagte ein Polizeisprecher. Sie war im vergangenen Mai spurlos verschwunden, nachdem sie die Polizei aus der Gegend über ihr Handy um Hilfe gerufen hatte.

Im vergangenen Dezember waren dann auf der Insel im Osten der Acht-Millionen-Metropole New York vier Frauenleichen gefunden worden. Den Ermittlungen zufolge hatten sich diese, genau wie die 24-Jährige, über das Internet-Portal Craigslist zu Sex-Treffen in Oak Beach verabredet. Eine fünfte, bisher nicht identifizierte Leiche wurde in der vergangenen Woche gefunden, die Überreste von drei weiteren Frauen am Montag.

Von dem Täter fehlt bislang jede Spur. Die Polizei nimmt jedoch an, dass es sich um einen Serienmörder handelt.

Alle acht Opfer waren junge weiße Frauen um die zwanzig. Von den ersten vier Frauen ist bekannt, dass sie als Prostituierte gearbeitet hatten. Alle Leichen waren in Sackleinen eingewickelt und in dichtem Gebüsch am oberen Ende des Strandes nahe der Straße versteckt. Nach einem Bericht der Lokalzeitung Newsday schließen die Ermittler daraus, dass der Täter seine Opfer vom Auto aus dort ablud.

"Wenn meine Tochter nicht gewesen wäre, hätte man diese Leichen niemals gefunden", sagte die Mutter von Shannan Gilbert der New York Times. "Jeder hat sein Schicksal, vielleicht war das ihres. Aber ich hoffe immer noch, dass sie heimkommt."

Über den Zustand der Opfer und den Zeitpunkt der Morde gab die Polizei keine Informationen heraus. Bekannt wurde nur, dass Dutzende Helfer mit Spürhunden nun fieberhaft nach weiteren Opfern suchen.

Spätestens im Mai füllen sich die Strände auf Long Island und den vorgelagerten Inseln, wenn Millionen von New Yorkern an die Atlantikküste strömen. Auf der langgestreckten Insel vor Manhattan haben viele der Reichen und Schönen ihre Ferien-Villen.

© dpa/AP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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