Mordprozess gegen LKA-Beamten:Zeuge bestätigt Tötungsfantasie des Opfers

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Im Mordprozess gegen einen Kriminalbeamten hat ein früherer Geschäftspartner des Opfers ausgesagt - und die Fantasien des 59-Jährigen bestätigt. Der Mann hatte in einem Kannibalen-Forum den Wunsch geäußert, zerstückelt und aufgegessen zu werden.

  • Im Mordprozess gegen einen Kriminalbeamten hat ein Zeuge die Tötungsfantasien des Opfers bestätigt.
  • Der 59-Jährige hatte vor seinem Tod in einem Kannibalen-Forum den Wunsch geäußert, zerstückelt und aufgegessen zu werden.
  • In dem Prozess sollen knapp 20 Zeugen und vier Sachverständige aussagen.

Mordprozess gegen LKA-Beamten in Dresden

Hatte das Opfer um seinen Tod gebeten? Das ist die zentrale Frage, die zurzeit in einem Mordprozess in Dresden behandelt wird. Ein Kriminalbeamter steht dort vor Gericht, weil er einen 59-Jährigen getötet, seine Leiche zerstückelt und im Garten vergraben haben soll.

Der Angeklagte und das Opfer hatten sich in einem Online-Forum für kannibalistische Neigungen kennen gelernt. Für Kannibalismus fanden die Ermittler allerdings keine Beweise. Stattdessen habe der Kriminalbeamte aus reiner Mordlust gehandelt und sexuelle Erregung aus seiner Tat gezogen. Auf der Internetseite habe das spätere Opfer den Wunsch geäußert, gleich nach dem ersten Treffen "geschlachtet" zu werden.

Zeuge bestätigt Tötungsfantasien des Opfers

Diese Tötungsfantasien bestätigte nun ein Zeuge vor Gericht. Nur eine frühere Freundin des Mannes aus Niedersachsen habe noch darüber Bescheid gewusst, dass er sich wünschte, getötet und aufgegessen zu werden, sagte ein früherer Geschäftspartner des 59-Jährigen vor dem Dresdner Landgericht.

Fast 20 Zeugen geladen

Der Geschäftspartner hatte die Ermittlungen zu dem Fall mit einer Vermisstenanzeige ins Rollen gebracht. Die Ehefrau, von der der 59-Jährige getrennt lebte, soll in dem Prozess befragt werden. Zwei Polizeibeamte sollen zudem Auskunft über die ersten Ermittlungen in Niedersachsen geben sowie über die Festnahme und Durchsuchung des Büros des Angeklagten in Dresden. Bis zum 5. November sind 15 Verhandlungstage terminiert, fast 20 Zeugen und vier Sachverständige sind geladen.

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