- Emotionaler Ausbruch vor Gericht
- Vater der getöteten Yağmur bewirft seine Exfrau mit Gegenstand
- Hass auf die Tochter soll Tatmotiv der Mutter sein
Emotionaler Ausbruch vor Gericht
Im Prozess um den gewaltsamen Tod der kleinen Yağmur hat der mitangeklagte Vater des Mädchens am Montag vor dem Hamburger Landgericht die wegen Mordes angeklagte 27-jährige Mutter lautstark beschimpft. Der Vorsitzende Richter ließ gerade Handyvideos zeigen, die eine fröhlich spielende Yağmur zeigten, da platzte es aus dem Vater heraus. Er warf einen kleinen Gegenstand auf die Mutter und schrie sie auf Türkisch an. Eine Prozessbeobachterin übersetzte: "Du hast sie umgebracht, warum weinst du?"
Mordmotiv: Hass
Die Staatsanwaltschaft wirft der Mutter Mord aus Hass auf ihre Tochter vor. Der Vater soll tatenlos mitangesehen haben, wie seine Frau die Dreijährige immer wieder misshandelte. Der 25-Jährige habe seine Tochter aber nicht geschützt und weder Polizei noch Jugendamt verständigt. Die unzähligen Quetschungen und blauen Flecken auf dem kleinen Körper des Mädchens waren sogar notdürftig mit Schminke überdeckt worden, damit sie nicht so sehr auffallen. Die Mutter wurde 2007 bereits wegen gemeinschaftlichen Diebstahls und 2008 wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt, der Vater 2010 wegen Betruges und Erschleichen von Leistungen.
Yağmurs langsamer Tod
Yağmur war am 18. Dezember 2013 in der Wohnung ihrer Eltern zusammengebrochen, sie starb an inneren Blutungen in Folge eines Leberrisses. Die Ärzte fanden an Yağmurs Körper nach ihrem Tod 80 Hämatome. Kurz vor ihrem Tod war das Mädchen bereits wegen schwerer Schädelverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden - die Ärzte stellten damals Strafanzeige. Doch die zuständigen Ämter reagierten offenbar nicht schnell genug. Yağmur lebte erst seit wenigen Monaten wieder bei ihren leiblichen Eltern. Zuvor war sie bei einer Pflegemutter und in einem Kinderschutzhaus untergebracht.