Massenpanik in Kambodscha:"Größte Tragödie seit dem Pol-Pot-Regime"

Fast 380 Tote, Hunderte Verletzte: In Kambodscha herrscht am Tag nach der Massenpanik das blanke Entsetzen. Die meist jungen Opfer kamen von der größten Feier des Landes.

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Fast 380 Tote, Hunderte Verletzte: In Kambodscha herrscht am Tag nach der Massenpanik das blanke Entsetzen. Die meist jungen Opfer kamen von der größten Feier des Landes. Zum traditionellen Wasserfest, das das Ende der Monsunzeit markiert, waren nach Schätzungen der Behörden vier Millionen Menschen aus ganz Kambodscha nach Phnom Penh gekommen.

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Zu der Panik war es am Montagabend gekommen, als Tausende zumeist junge Besucher nach einem Konzert über eine völlig überfüllte, rund 100 Meter lange Brücke gehen wollten. Sie waren auf dem Heimweg von einem Konzert auf der "Diamanteninsel" (Koh Pich).

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Die Brücke am Morgen danach. Seit dem Ende der Schreckensherrschaft der Roten Khmer 1979 seien in Kambodscha in so kurzer Zeit nicht mehr so viele Menschen ums Leben gekommen, sagte Ministerpräsident Hun Sen in Phnom Penh.

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Die Ursache für die Massenpanik war zunächst unklar. Regierungssprecher Khieu Kanharith sagte, dass offenbar ein Gerücht die Runde gemacht habe, wonach die Brücke instabil sei. "So startete die Panik", sagte er. Die Augenzeugin Ly Vuthy sagte, zum Zeitpunkt des Unglücks seien mehr als 1000 Menschen auf der Brücke gewesen.

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Im dichten Gedränge seien mehrere Menschen ohnmächtig geworden.

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Auf der Brücke - hier Stunden nach der Massenpanik - habe es keine Ausweichmöglichkeit gegeben. Viele Menschen seien verzweifelt von der Brücke ins Wasser gesprungen.

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Nach Angaben von Informationsminister Khieu Kanharith sind die meisten Opfer erstickt. Zweithäufigste Todesursache seien innere Blutungen gewesen, die durch Verletzungen im Gedränge entstanden seien.

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Der Unglückstag soll künftig ein Gedenktag werden. Am kommenden Donnerstag wird in ganz Kambodscha der Opfer gedacht.

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Frauen beten an der Unglücksstelle für die Opfer. Aus der ganzen Welt kamen Beileidsbekundungen. Unter anderem erklärte US-Außenministerin Hillary Clinton in Washington, sie spreche der Bevölkerung des südostasiatischen Landes im Namen von US-Präsident Barack Obama und der Menschen in den USA ihr "tiefstes Beileid" aus. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien und Freunden der Opfer."

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Die Regierung kündigte Entschädigungszahlungen an: Angehörige von Todesopfern sollen umgerechnet 1250 Dollar erhalten, Verletzte 250 Dollar.

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Den vielen hundert Menschen, die ihre zumeist jungen Angehörigen in dem Gedränge verloren haben, bietet das keinen Trost.

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Der Tragödie gingen drei Tage der Freude voraus: Das Wasserfest ist eines der größten Festivals des Landes. Dabei wird seit Jahrhunderten dem Mekong gedankt, der Kambodscha mit fruchtbaren Böden und Fisch versorgt, sowie dem See- und Flusssystem des Tonle Sap, der zu diesem Zeitpunkt wieder seine Fließrichtung gen Mekong ändert - ein auf der Welt einzigartiges Naturphänomen.

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Auch der König des Landes, Samdech Norodom Sihamoni, nahm an den Feierlichkeiten teil, die am Montag zu Ende gingen.

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Höhepunkt des dreitägigen Wasserfestes waren die traditionellen Bootsrennen.

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Ministerpräsident Hun Sen ordnete eine Untersuchung an. Er entschuldigte sich beim Volk für "die größte Tragödie seit 31 Jahren nach dem Ende des Pol-Pot-Regimes".

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/dapd/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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