Marketing-Aktion in New York:Gratis-Vibratoren für alle

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Lust für lau: Ein Kondomhersteller hat in den Straßen des Big Apple kostenlos Vibratoren verteilt. Allein die Aussicht auf die Gratis-Sexspielzeuge versetzte die New Yorker(innen) so in Ekstase, dass die Polizei die Marketing-Aktion unterbrechen musste - wegen "einer Beeinträchtigung des Verkehrs".

New York ist eine pulsierende Stadt, eine der aufregendsten der Welt. Menschen, die im Big Apple wohnen, haben schon alles gesehen, so die landläufige Meinung. Doch auch die New Yorker flippen hin und wieder aus. Zum Beispiel wenn Tausende Gratis-Vibratoren auf den Straßen verteilt werden.

Neugierig beäugen die New Yorkerinnen die kostenlosen Vibratoren. (Foto: AFP)

So geschehen am vergangenen Mittwochabend. Die Ekstase der Bewohner über das kostenlose Sex-Spielzeug sorgte für Menschenaufläufe und legte kurzfristig den Verkehr in Manhattan lahm. Die New Yorker Stadtverwaltung musste die Werbeaktion schließlich unter Verweis auf die "Beeinträchtigung des Verkehrs auf den Gehsteigen und auf der Fahrbahn" zeitweise unterbrechen. Die Marketing-Strategie des Kondomherstellers Trojan scheint damit voll aufgegangen zu sein

Die Menschen auf den Straßen Manhattans nahmen es mit Humor: "Ich bleibe unbefriedigt zurück. Verdammt!", sagte eine Frau der New York Post, die keines der begehrten Gratis-Geschenke mehr ergattern konnte. Die Vibratoren wurden von Bauchläden aus - wie sie sonst von Hot-Dog-Verkäufern benutzt werden - an die Menschen verteilt. Vor diesen bildeten sich lange Schlangen. Interessierte standen bis zu 45 Minuten an, um eines der begehrten Give-aways zu bekommen.

"Vibratoren sind etwas ganz Normales"

Auf Anweisung des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg durfte das Spektakel am Donnerstag weitergehen - allerdings mit den "dazugehörigen Genehmigungen", wie es hieß.

Als "die größte Verteilung von Vibratoren in der Geschichte" hatte der Kondomriese Trojan, der zum US-Konsumgüterkonzern Church & Dwight gehört, seine Aktion angekündigt. Seit 2009 gehören Vibratoren zum Verkaufssortiment von Trojan. Zwei Modelle, die im Handel etwa 40 US-Dollar (rund 33 Euro) kosten, wurden jetzt in den Straßen um die Fifth Avenue verteilt - insgesamt verschenkte Trojan an beiden Tagen 10.000 Vibratoren. 10,5 Millionen US-Dollar lässt sich das Unternehmen seine aufwendige Marketingkampagne, mit der firmeneigene Produkte auf dem amerikanischen Sexspielzeug-Markt positioniert werden sollen, insgesamt kosten.

"Vibratoren sind etwas ganz Normales - und das wollen wir mit unserer Aktion zeigen", sagte Bruce Weiss, der Vize-Marketingchef von Trojan, der New York Times.

Nicht nur die mediale Aufmerksamkeit war dem Kondomhersteller sicher - auch in sozialen Netzwerken wie Facebook wurde die Aktion intensiv diskutiert. Viele User regten eine derartige Verteilaktion in ihren jeweiligen Heimatstädten an, eine junge Frau schrieb: "Auch Dallas könnte gute Schwingungen gebrauchen."

© Süddeutsche.de/AFP/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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