Ludwigshafen:Polizeieinsatz nach Drohung gegen Polizisten und Ärzte

Lesezeit: 1 min

In Ludwigshafen soll ein Mann gedroht haben, Ärzte und Polizisten töten zu wollen. Die Polizei nimmt einen 27-Jährigen fest, der den Beamten kein Unbekannter ist.

In Ludwigshafen hat die Polizei einen Mann festgenommen, der mit einer Drohung gegen Polizisten und Ärzte einen Großeinsatz mit rund 200 Beamten ausgelöst hatte. Später gab er zu Protokoll, er sei unzufrieden mit seinem Arzt.

Ein Mann soll an einer Bushaltestelle zu einer Passantin gesagt haben, dass er Ärzte und Polizisten im Stadtgebiet töten wolle. Er stieg anschließend in einen Bus in Richtung des St. Marienkrankenhauses. Die Passantin meldete sich bei der Polzei und sagte, sie habe am Körper des Mannes Drähte gesehen, ähnlich eines Langzeit-EKGs.

Wie das lokale Nachrichtenportal Ludwigshafen24.de berichtet, räumten die Beamten zunächst das gesamte Gelände des St. Marienkrankenhauses, auch am St. Annastiftskrankenhaus und in mehreren Arztpraxen waren Beamte im Einsatz. Viele Straßen in der Stadt wurden abgeriegelt. Schwer bewaffnete Einheiten wurden in die Stadt geschickt, teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit. Wie die Lokalzeitung Mannheimer Morgen berichtet, konnte gegen 11.15 Uhr der Betrieb im Marienkrankenhaus wieder aufgenommen werden.

Im Stadtteil Mundenheim konnten die Beamten den Verdächtigen schließlich festnehmen. Es handelt sich Polizeiangaben zufolge um einen 27-Jährigen, der ereits mehrfach wegen Gewalt-, Betäubungsmittel- und Diebstahlsdelikten aufgefallen sein soll. Der Mann habe gestanden und auf die Frage nach den Drähten an seinem Körper erklärt, es habe sich dabei um sein Handy mit Kopfhörern gehandelt. Er stand den Angaben zufolge unter Drogeneinfluss.

Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet.

In der Vergangenheit hatte es in der Chemiestadt bereits mehrfach Angriffe auf Ärzte gegeben: 1999 hatte ein Mann aus Ärger über eine Nasenoperation den HNO-Chefarzt des Klinikums Ludwigshafen erschossen. 2003 erschoss ein 69-Jähriger in Ludwigshafen seine Ehefrau und zwei Ärzte, bevor er sich selbst tötete.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Gewalt gegen Mediziner
:Helfer als Opfer

"Angriff mit Stichwaffe", "mit Pistole bedroht": Gewalt gegen Ärzte und Pflegepersonal wurde lange unterschätzt. Viele Mediziner nehmen die aggressiven Patienten noch in Schutz.

Von Werner Bartens

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: