London:Teuerste Scheidung Großbritanniens - Exfrau bekommt 453 Millionen Pfund

Lesezeit: 1 min

Das Paar pflegte einen luxuriösen Lebensstil und urlaubte häufig auf den Malediven. (Foto: obs)
  • In der womöglich teuersten Scheidungsvereinbarung Großbritanniens muss ein früherer Energiehändler seiner Exfrau 453 Millionen Pfund (etwa 537 Millionen Euro) zahlen.
  • Damit muss der 61-Jährige fast die Hälfte seines Vermögens an seine Ex abgeben.

Das Paar verliebte sich in Moskau, sie war Studentin, er im Energiegeschäft tätig - und fast 20 Jahre älter. Die zwei heirateten, zogen nach London und bekamen zwei Kinder. Er verdiente ein Vermögen, verkaufte 2012 eine von ihm gegründete Firma für etwa 1,2 Milliarden Euro. Doch die Ehe scheiterte - und dank der wohl teuersten Scheidung, die es je in Großbritannien gegeben hat, ist der Milliardär nun keiner mehr. Er muss seiner Frau 453 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 537 Millionen Euro, zahlen - fast die Hälfte seines Vermögens.

Ein Richter in London urteilte, dass die 44-jährige Exfrau einen Anteil von 41,5 Prozent am Vermögen des 61 Jahre alten Mannes erhalten muss, das noch immer etwa 1,2 Milliarden Euro groß ist. Das Gericht nannte bei der Bekanntgabe des Urteils nicht die Namen der früheren Eheleute, mehrere Medien identifizierten den Mann aber als einen aus dem Kaukasus stammenden Energiehändler.

Der Mann hatte vor dem Richter versucht, sein Vermögen zu schützen, in dem er seine Ex beschuldigte, die Ehe mit einer Affäre im Jahr 2013 beendet zu haben - doch der Richter war überzeugt davon, dass die Verbindung der beiden auch nach der Affäre weiterbestand. Die Exfrau bewies dies mit Fotos von gemeinsamen Partys und Nachweisen über die gemeinsame Planung von Ferien- und Wohnhäusern.

Die Begründung des Richters für die fast gleichwertige Aufteilung: Das Paar habe "gleiche Beiträge zum Wohle der Familie" geleistet. Die Arbeitsteilung sah wie folgt aus: Er erwirtschaftete das Vermögen als Händler in einem russischen Energiekonzern, sie kümmerte sich um den Haushalt und zog die beiden mittlerweile erwachsenen Kinder groß.

Das Paar schien bisher nicht gerade zurückhaltend gelebt haben: Die enorme Höhe des Vermögens, das der Exfrau zusteht, rechtfertigte der Richter auch angesichts des bisherigen Lebensstils. Dem britischen Guardian zufolge argumentierte sie, knapp 40 Millionen Pfund zu benötigen, um das Haus in England zu behalten und knapp 30 Millionen Pfund, um Eigentum im Ausland zu kaufen. Pro Jahr kalkulierte sie außerdem 5,4 Millionen Pfund für den normalen Lebensunterhalt ein.

© SZ.de/AP/RTR/vbol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Hotel in Schweden
:Schatz, wollen wir vor der Scheidung noch in dieses Romantikhotel?

Ein Hotel in Schweden garantiert Ehepaaren: Es gibt das Geld zurück, wenn sie sich im Jahr nach dem Besuch scheiden lassen. Ein Haken ist natürlich auch dabei.

Von Silke Bigalke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: