Lampedusa:Papst spendet 1600 Telefonkarten an Flüchtlinge

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Papst Franziskus zeigt sich solidarisch mit den Flüchtlingen von Lampedusa. Das Kirchenoberhaupt ließ 1600 Telefonkarten auf der Mittelmeerinsel verteilen. Die Situation vor Ort bleibt weiter angespannt.

Für die Flüchtlinge auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist die Situation noch immer dramatisch. In dem Flüchtlingslager leben Medienberichten zufolge etwa 650 Menschen. Überdachte Schlafplätze sind allerdings nur für 250 Personen vorhanden. Dementsprechend schwierig gestaltet sich das Leben der Flüchtlinge.

Der Papst versucht nun mit einer Spende von 1600 Telefonkarten zumindest die Kommunikation der Menschen zu erleichtern. Wie die vatikanische Tageszeitung Osservatore Romano berichtet, habe der päpstliche Almosenmeister Erzbischof Konrad Krajewski die Karten auf der Insel verteilt. Damit solle es den Betroffenen erleichtert werden, ihre Verwandten in der Heimat zu kontaktieren, schreibt die Zeitung.

Wie die Zeitung berichtet, sei der Gesandte des Papstes am Donnerstag von der Insel in den Vatikan zurückgekehrt und habe dem Papst seinen Abschlussbericht vorgelegt. Papst Franziskus hatte die Asylpolitik der Europäischen Union mehrmals kritisiert. Die jüngste Flüchtlingstragödie bezeichnete er als "Schande". "Beten wir für die Opfer des tragischen Schiffbruchs vor Lampedusa", hatte er die Gläubigen per Twitter aufgefordert.

Fünf Flüchtlingsboote innerhalb von weniger Stunden

Ungeachtet der Schiffstragödie vor Lampedusa dauert der massive Zustrom von Flüchtlingen nach Italien an. Innerhalb weniger Stunden mussten Handelsschiffe im Mittelmeer am Freitag fünf Flüchtlingsbooten mit zusammen mehr als 500 Migranten an Bord zu Hilfe kommen. Die italienische Küstenwache koordinierte die Rettungsaktionen für die Migranten auf den fünf Booten. Die Flüchtlinge wurden in sizilianische Hafenstädte gebracht.

Die Zahl der geborgenen Opfer der Schiffstragödie vor Lampedusa in der vergangenen Woche stieg am Freitag auf 313. Im Schiff sind keine Leichen mehr, die Suche gehe jedoch außerhalb weiter, teilte die Küstenwache mit. Die Bilanz ist damit noch immer nicht endgültig. 155 Flüchtlinge waren nach dem Schiffbruch gerettet worden, insgesamt 545 waren nach den Angaben von Überlebenden an Bord des Bootes gewesen.

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