Seit Mitte August wird in Heidelberg die 26-jährige Julia B. vermisst. Ihr Arbeitgeber hatte die Polizei benachrichtigt, nachdem die als zuverlässig geltende junge Frau nicht zu einem Geschäftstermin erschienen war. Den Dienstwagen der Vermissten fanden die Ermittler wenige Tage später auf einem Parkplatz in der Mannheimer Innenstadt. Spürhunde suchten von dort aus nach der Frau. Fast drei Wochen später bittet die Polizei nun erneut um Hinweise aus der Bevölkerung.
Nicht nur das Auto von Julia B. war zunächst verschwunden, auch der Pkw ihres Lebensgefährten fehlte. Nachdem die Beamten beide Wagen gefunden und untersucht hatten, deuteten die Spuren auf eine Straftat hin. Die Ermittler konzentrierten sich auf den Lebensgefährten der jungen Frau, sie konnten ihn wenige Tage nach ihrem Verschwinden festnehmen. Gegen den Mann besteht dringender Tatverdacht. Die Haftrichterin des Amtsgerichts Heidelberg erließ einen U-Haft-Befehl. Er räumte ein, in der gemeinsamen Wohnung eine Auseinandersetzung mit seiner Freundin gehabt zu haben. Zu möglichen weiteren Aussagen äußerte sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Zwischenzeitlich durchsuchten 70 Beamte einen Wald in der Nähe von Heidelberg. Der Rhein-Neckar-Zeitung zufolge wurden stellten die Beamten einige Gegenstände in dem Waldstück sicher, die den Ermittlern weiterhelfen könnten und derzeit untersucht werden.
Aufgrund der bisherigen Ergebnissen der Spurenuntersuchung sehe es schlimm aus, sagte ein Sprecher der Mannheimer Polizei der SZ. "Wir gehen davon aus, dass die Frau Opfer einer Straftat bis hin zu einem Tötungsdelikt wurde." Noch seien nicht alle Auswertungen der Spuren vorhanden, sie sollen bis Ende der Woche vorliegen.
Hinweise zum Verschwinden der jungen Frau, die dunkelbraune, schulterlange Haare trägt, grüne Augen hat und 175 cm groß ist, können unter 0621/174-5555 abgegeben werden.
