Kontrollen in Nordrhein-Westfalen:Tonnenweise belastetes Putenfleisch verzehrt

Zum Teil waren die Antibiotika-Werte 27-mal höher als erlaubt: Dem Verbraucherschutzministerium in Nordrhein-Westfalen zufolge hat eine Firma aus Münster belastetes Putenfleisch aus Rumänien verkauft. Ein Großteil der Ware soll schon verzehrt worden sein.

Fast 20 Tonnen medikamentenbelastetes Putenfleisch sind aus Rumänien nach Nordrhein-Westfalen gelangt, weiterverarbeitet und in mehrere Länder ausgeliefert worden. In der verarbeiteten Pute waren die Antibiotika-Werte zum Teil 27-mal höher als erlaubt, berichtete das NRW-Verbraucherschutzministerium in Düsseldorf.

Eine Firma aus dem Münsterland hatte das Fleisch im Juni 2012 an Kantinenbetreiber und Händler in Deutschland, Großbritannien und Österreich verkauft. Etwa 15 Tonnen gelangten nach NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Bremen.

"Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Ware schon verzehrt wurde", hieß es. Akute Gesundheitsgefahr bestehe dadurch aber nicht. Allerdings bestehe der Verdacht, dass durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast das Entstehen multiresistenter Keime begünstigt werde.

"Die Behörden versuchen, noch soviel Fleisch wie möglich zu finden", sagte ein Ministeriumssprecher.

Ein Weiterverarbeitungsbetrieb im münsterländischen Warendorf hatte selbst eine Probe veranlasst. Dabei war die Belastung Ende Februar entdeckt und den Behörden gemeldet worden.

© dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: