Köln:Mann vor Straßenbahn gestoßen - Verdächtiger gefasst

Die Straßenbahnhaltestelle am Chlodwigplatz in Köln (Foto: dpa)
  • Nach dem Tod eines 32-Jährigen in Köln ist ein Tatverdächtiger wegen Totschlags festgenommen worden.
  • In der Nacht auf Samstag war ein Beamter des Landeskriminalamts, der in zivil unterwegs war, vor eine einfahrende Straßenbahn gestoßen worden.
  • Der nun festgenommene Mann hatte sich zunächst als Zeuge gemeldet und konnte durch ein Überwachungsvideo als möglicher Täter identifiziert werden.

Im Fall des vor eine Straßenbahn gestoßenen Polizisten wird einem Verdächtigen Totschlag vorgeworfen. Der 44-Jährige soll nach Polizeiangaben noch am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden. Er hatte sich zunächst noch am Tatort als Zeuge gemeldet und geriet dann durch Ermittlungen der Mordkommission unter dringenden Tatverdacht.

Bei der Auswertung von Videoaufnahmen der Überwachungskamera konnte er als möglicher Täter identifiziert werden. Der Verdächtige habe sich inzwischen einen Anwalt genommen und schweige zum Tatvorwurf, teilten die Ermittler mit, die sich weder zu Motiv noch zum genauen Tathergang äußerten.

Straßenbahn überrollt Opfer

Prozess in Berlin
:Berliner U-Bahn-Treter muss fast drei Jahre in Haft

Der Mann hatte im Oktober 2016 eine Studentin mit einem Tritt in den Rücken die Treppe hinuntergestoßen. Gutachter stuften ihn als vermindert schuldfähig ein.

In der Nacht zum Samstag war ein 32-Jähriger zwischen zwei Waggons einer einfahrenden Straßenbahn geschubst worden und dabei ums Leben gekommen. Der Fahrer der Bahn bemerkte die Tat nicht und setzte die Fahrt fort. Der Beamte des Landeskriminalamts, der nicht im Dienst war, wurde überrollt und war sofort tot. Nach dem Vorfall tauchte der mutmaßliche Täter in der Menge an der Haltestelle Chlodwigplatz in Köln unter.

Dem Kölner Stadtanzeiger zufolge wurde der Tote durch seinen Dienstausweis identifiziert, den Beamte in seiner Kleidung entdeckt hatten. Zwei Begleiter des Opfers, die das Unglück beobachteten, kamen zur psychologischen Betreuung in ein Krankenhaus.

Erst im Sommer vergangenen Jahres hatte ein Mann in Köln Angst und Schrecken verbreitet, der vier Frauen in der U-Bahn angegriffen haben soll. Ihm droht wegen einer schweren psychischen Krankheit die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie. Der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht hatte Ende Januar begonnen.

© SZ.de/dpa/AFP/eca/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: