Kaltenbrunner: Berg-Drama am K2:Begleiter stürzt 1000 Meter in den Tod

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Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner hat 13 von 14 Achttausendern weltweit bestiegen - nur den K2 nicht. Einen neuen Versuch musste sie abbrechen - und versucht nun, ein Basislager zu erreichen.

Drama am K2: Ein Kamerad der österreichischen Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner ist am Freitag ums Leben gekommen.

Die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner auf einem Archivfoto vom 06.07.2009. Es zeigt sie bei einer Expedtion am K2. (Foto: dpa)

Der Schwede Frederik Ericsson soll beim Gipfelsturm auf den 8611 Meter hohen Berg an der pakistanisch-chinesischen Grenze mehr als 1000 Meter in die Tiefe bis auf die Höhe des Basislagers III gestürzt sein, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Freitag.

Kaltenbrunner habe den Anstieg daraufhin abgebrochen, sagte der Leiter der Wetterdienststelle Tirol der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Karl Gabl, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Ihr deutscher Ehemann Ralf Dujmovits habe die Besteigung wegen Steinschlags schon am Donnerstag aufgegeben.

Kaltenbrunner sei inzwischen mit mehreren Begleitern auf dem Rückweg, möglicherweise werde sie noch im Laufe des Tages das Basislager erreichen, sagte Gabl. Bergsteiger Christian Stangl berichtete von starken Schneefällen. "Links und rechts um ihn sind Lawinen abgegangen", sagte sein Sprecher Willi Pichler der APA. Stangl kehrte demnach ebenfalls um und befand sich im Abstieg.

Die 39-jährige Oberösterreicherin gilt als eine der besten Alpinistinnen der Welt und wollte als dritte Frau alle 14 Achttausender besteigen. Kaltenbrunner hatte erst im Mai den Mount Everest bezwungen. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte die Extrembergsteigerin im Jahr 2007 über ihre Leidenschaft: "Es erfüllt mich einfach. Bergsteigen ist für mich das absolut Größte. Es ist mein Leben, meine Leidenschaft. Wenn ich am Berg bin, bin ich glücklich."

Nur der als extrem schwierig geltende K2 fehlte ihr noch, an dem Riesen war sie bereits mehrfach gescheitert. Hätte sie den Gipfel erklommen, wäre Kaltenbrunner die erste Alpinistin gewesen, die sämtliche Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff bewältigt hätte.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/AFP/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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