Japan:Tsunamiwarnung nach Seebeben - wohl nur flache Flutwelle

Ein schweres Erdbeben hat den Meeresgrund vor der Nordküste Japans erschüttert. Die Behörden gaben für einige Regionen eine Tsunamiwarnung heraus. Die Flutwelle fiel allerdings geringer aus als befürchtet.

Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 hat am Mittwochabend den Norden Japans erschüttert. Die Behörden gaben für einige Regionen eine Tsunamiwarnung aus. Die Anwohner wurden aufgefordert, sich von der Küste fernzuhalten.

Das Zentrum des Bebens lag vor der Küste der Präfektur Aomori in etwa zehn Kilometern Tiefe, hieß es laut dpa und dem japanischen TV-Sender NHK vom Meteorologischen Dienst. Die Nachrichtenagentur dapd meldete dagegen, das Epizentrum habe in einer Tiefe von 26 Kilometern gelegen.

Schäden oder Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Zunächst wurde eine Tsunamiwelle von etwa einem halben Meter in den Präfekturen Aomori und Iwate erwartet. Die Flutwelle fiel jedoch offenbar flacher aus, als zunächst befürchtet: Die erste Welle erreichte laut NHK die Insel Hokkaido um 18:44 Uhr. Etwa eine Stunde nach dem Beben, um 19:05 Uhr, habe eine zehn Zentimeter hohe Flutwelle die Präfektur Iwate auf der Hauptinsel Honshu erreicht.

Eineinhalb Stunden nach dem Beben hoben die Behörden alle Warnungen auf. Das Pazifische Tsunamiwarnzentrum in Hawaii hatte schon zuvor erklärt, im pazifischen Raum bestehe keine Gefahr eines Tsunamis.

Iwate war bei den verheerenden Naturkatastrophen vor gut einem Jahr verwüstet worden. Vor einem Jahr, am 11. März 2011, wurde Japan von einem gewaltigen Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert. Ein dadurch ausgelöster Jahrhundert-Tsunami riss mehr als 15.800 Menschen in den Tod, mehr als 3000 Menschen werden noch immer vermisst.

Im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi kam es zum Super-GAU. Weite Gebiete nahe der Atomruine sind noch immer so verstrahlt, dass eine Rückkehr der Bewohner als höchst ungewiss gilt.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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