Indonesien:Flugzeug stürzt in Wohngebiet

Am Absturzort: Rettungskräfte bergen das verunglückte Militärflugzeug. (Foto: Dedi Sahputra/dpa)

Bei einem Flugzeugunglück auf Sumatra sind wohl mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen, zahlreiche Häuser wurden zerstört.

Bei einem Flugzeugunglück in Indonesien sind am Dienstag vermutlich mindestens 116 Menschen ums Leben gekommen. Der Luftwaffenchef des Landes, Agus Supriatna, rechnete nach einem Besuch der Absturzstelle in der Millionenstadt Medan auf der Insel Sumatra nicht mit Überlebenden. Die Militärmaschine vom Typ Hercules C-130 war Minuten nach dem Start über einem Wohngebiet abgestürzt und in Flammen aufgegangen, wie die Armee mitteilte. Mindestens 49 Tote seien bereits geborgen worden, sagte Supriatna. An Bord der Maschine waren demnach 101 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder. Von Gebäuden rings um die Absturzstelle waren nur noch Trümmer übrig, Autos standen in Flammen. Einwohner des Viertels drängten sich vor den Polizeiabsperrungen, um einen Blick auf das qualmende Wrack zu erhaschen.

"Es war sehr beängstigend", sagte eine Frau, die von ihrem nahegelegenen Arbeitsplatz aus das tieffliegende Flugzeug beobachtet hatte. Mit ihren Kollegen einer internationalen Schule sei sie sofort zum Absturzort geeilt, wo alles "sehr schlimm" ausgesehen habe. Ein anderer Einwohner sagte, das Flugzeug habe kurz vor dem Absturz offenbar Probleme gehabt: "Ich habe das Flugzeug aus der Richtung des Flughafens kommen sehen und es hat sich schon nach unten geneigt, dann habe ich Rauch aufsteigen sehen." Der Stützpunkt liegt rund fünf Kilometer von Medan entfernt. Nach Angaben von Rettungskräften wurden mindestens drei Menschen am Boden getötet. Die 51 Jahre alte Maschine prallte unter anderem gegen ein kleines Hotel und einen Massagesalon. Präsident Joko Widodo äußerte sich bestürzt und sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kondolierte.

© SZ vom 01.07.2015 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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