Zum Bericht der dpa gehört ein Foto und auf diesem Foto lädt Christina Heiligensetzer zum Showdown, sie hält dem Betrachter zwei Broschüren vor und lugt etwas bedrohlich über selbige hinweg. Ihr Blick fragt eher suggestiv, ob man nicht auch ihrer Meinung sei, doch, doch, das sei man doch ganz gewiss, nicht wahr?
Entscheidend für Heiligensetzer dürfte am Ende sein, wie das Landgericht Stuttgart die Sache sieht, es wird die von ihr eingereichte Klage verhandeln und sich das Foto genau ansehen. Links darauf ist eine Bildergeschichte von Heiligensetzers Verein "Bild und Sprache" zu sehen, sie soll Zuwanderern das Wirkungsprinzip von Impfungen verdeutlichen. Rechts auf dem Foto ist eine, tja, recht ähnliche, ziemlich ähnliche, zu ähnliche - jedenfalls ist auch da eine Bildergeschichte zu sehen, selbes Ziel, anderer Herausgeber. Heiligensetzer sagt, Sachsens Sozialministerium habe angefragt, ob es ihre Illustrationen nutzen dürfte. Sie, Heiligensetzer, habe bejaht und 300 Euro Lizenzgebühr gefordert. Das Ministerium habe sich darauf nicht mehr gemeldet. Ende des vergangenen Jahres fand Heiligensetzer dann eher zufällig dessen woanders in Auftrag gegebene Broschüre - und die Ähnlichkeit zu ihren Bildern. Sie habe es insgesamt lange im Guten versucht und auch jetzt gehe es ihr nicht ums Geld, sagt sie. Das Sozialministerium in Sachsen sagt mit Verweis auf das Verfahren lieber gar nichts - hat die Broschüre aber aus dem Netz genommen. Die Streitsache befindet sich nun in der Inkubationszeit, das Gericht will Ende Juni verhandeln. Auf einen zwar augenfälligen Unterschied wird sich das Ministerium dann wohl kaum berufen können. Der impfscheue Erkrankte kann in Stuttgart noch stehen, während er in Sachsen schon so geschwächt ist, dass er sitzen muss.