Hauptverdächtiger im Mordfall Visser:Hinweis kam von Bekannter des Ex-Klubchefs

Der frühere Geschäftsführer des Volleyballklubs von Ingrid Visser muss in Untersuchungshaft. Er soll den Auftrag für den Mord an der Ex-Nationalspielerin erteilt haben. Den entscheidenden Hinweis lieferte einem Bericht zufolge eine Frau, die selbst zur Komplizin werden sollte.

Die spanische Justiz hat Haftbefehl gegen den Hauptverdächtigen im Mordfall Visser erlassen. Der verdächtige Geschäftsführers von Vissers ehemaligem Klub CAV Murcia, Juan Cuenca, war gemeinsam mit zwei mutmaßlichen Auftragsmördern am Wochenende festgenommen worden und wurde jetzt der Haftrichterin in Valencia vorgeführt. Der Tipp, der zur Ergreifung Cuencas geführt haben soll, kam einem Pressebericht zufolge von einer Freundin des Mannes.

Die Zeitung La Provincia, ansässig auf Gran Canaria, schildert den Hergang so: Die Zeugin sei im Landhaus bei Murcia zugegen gewesen, als sich die niederländische Ex-Volleyballerin und ihr Lebensgefährte dort mit dem Cuenca trafen. Zwei Tage später erhielt die Zeugin demzufolge einen Anruf - der Ex-Geschäftsführer bat sie, eine Kreissäge und einige Säcke ungelöschten Kalk vorbeizubringen.

Die Frau soll diese Bitte zurückgewiesen und stattdessen Anzeige erstattet haben, als sie erfuhr, dass Visser und ihr Partner vermisst wurden.

Der 36-jährige Cuenca wurde in Untersuchungshaft eingewiesen. Die Untersuchungsrichterin erklärte Medienberichten zufolge die Ermittlungen für vertraulich und machte keine Angaben darüber, was dem Spanier genau zur Last gelegt wird.

Aus Polizeikreisen war zuvor bekanntgeworden, dass der Mann im Verdacht stehe, die beiden Rumänen angeheuert zu haben, die das Paar umgebracht haben sollen. Die mutmaßlichen Auftragsmörder wurden am Mittwoch weiter von der Polizei vernommen und noch nicht dem Haftrichter überstellt.

Die 35-jährige Rekordnationalspielerin der Niederlande und ihr Partner Lodewijk Severein waren vor gut zwei Wochen in Spanien als vermisst gemeldet worden. Ihre Leichen wurden am Sonntag auf dem Gelände einer Zitronenplantage in der Nähe von Murcia im Südosten Spaniens entdeckt.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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