Hamburg:Tequila im Klärwerk

"Die Bakterien schreien Olé": Der Zoll entdeckt 25000 Liter Tequila - und lässt ihn in ein Klärwerk kippen. Warum?

Aus 25 000 Litern gefälschtem Tequila werden 20 000 Kilowattstunden Strom. Das verspricht die Chefin des Klärwerks von Hetlingen (Schleswig-Holstein) bei Hamburg, Christine Mesek, am Donnerstag der mexikanischen Botschafterin Patricia Espinosa Cantellano. Der Zoll hat im Hamburger Hafen am 10. Oktober einen Container mit gefälschtem Tequila beschlagnahmt. Die Spirituose hat seit 1974 eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Echter Tequila wird aus dem Herz der Blauen Agave hergestellt, die als besonders hochwertig gilt. Den Tequila-Herstellern und den Agaven-Anbauern ist der Schutz der Marke wichtig. Mexiko will den Fälschern nun das Handwerk legen. Die in Hamburg beschlagnahmte Menge sei nur ein Teil von 220 000 Litern gefälschten Tequilas, die in die EU exportiert worden seien, sagt der Regierungsberater Christophe Zimmermann. Die Vernichtung des gefälschten Branntweins wird in einer Urkunde bestätigt. Die Klärwerk-Leiterin ist sich sicher: "Die Bakterien freuen sich heute und schreien Olé." aus dem Schnaps wird Klärgas, das im Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung genutzt wird.

© SZ vom 11.12.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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