Ein Großbrand hat rund ein Fünftel des belgischen Naturschutzgebietes Hohes Venn bei Aachen vernichtet.
Ein Großaufgebot von 350 Feuerwehrmännern, darunter 70 deutsche, sind seit Montagabend samt Löschhubschraubern im Einsatz, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Das Wasser kommt aus großen Tankwagen, die bis zu 20.000 Liter fassen. Daneben waren Kettenfahrzeuge der Forstverwaltung im Einsatz.
Rund 140 deutsche Feuerwehrleute aus der Städteregion Aachen waren nach Feuerwehrangaben zur Verstärkung da. Unter den deutschen Einsatzkräften habe es zwei Leichtverletzte gegeben. Ersten Angaben zufolge soll der Brand am Montagnachmittag in der Nähe der belgischen Gemeinde Baelen ausgebrochen sein.
Das Feuer in dem Hochmoor sei unter Kontrolle, sagte Einsatzleiter Claudy Marchal. Die Arbeitsbedingungen seien jedoch sehr schwierig. Die Helfer müssten viele Meter Schlauch verlegen. Glücklicherweise habe sich der Wind gelegt, so Marchal weiter.
Die Ursache war zunächst unklar. "Zur Brandursache kann man noch nicht viel sagen. Offensichtlich war es eine Unachtsamkeit", so Marchal. Es sei der großte Brand dort seit 60 Jahren. Rund 1000 Hektar seien vernichtet.
Mit dem starken Wind hatten sich die Flammen in dem teils unwegsamen Gelände im Hohen Venn schnell ausgebreitet. Die Rauchsäule sei noch aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen, hieß es am Montagabend.
Die Hochfläche Hohes Venn liegt an der Grenze zwischen Belgien und Deutschland und erstreckt sich über rund 4500 Hektar. Wegen der extremen Trockenheit war das Venn für Wanderer gesperrt, an den Randbereichen aber begehbar.
Im Moor können nicht nur überirdisch die trockenen Gräser brennen, unterirdisch kann auch Torf kokeln. Diese Nester wollen die Feuerwehrleute aus der Luft mit Wärmebildkameras ausmachen. Die Löscharbeiten könnten noch mehrere Tage dauern, sagte Marchal. Das Ausmaß sei mit dem letzten Brand in 2004 nicht vergleichbar.