Gorch-Fock-Affäre:Rätsel um "übergewichtige" Kadettin gelöst

Übergewicht und Dienstuntauglichkeit - nach ihrem Tod wurde viel über die Kadettin spekuliert, die auf dem Schulschiff "Gorch Fock" verunglückt war. Nun ist klar: Die zusätzlichen Kilos nahm sie erst post mortem zu.

Das Rätsel um das Körpergewicht der am 7. November auf dem Segelschulschiff Gorch Fock tödlich verunglückten Seekadettin Sarah Lena S. scheint gelöst zu sein.

Aus der Takelage war die Kadettin Sarah Lena S. auf das Deck gestürzt. (Foto: dapd)

Aus Marinekreisen hieß es nun, die Leiche sei im Krankenhaus der brasilianischen Hafenstadt mit 20 Kilo Formaldehyd präpariert worden und sei deshalb wesentlich schwerer gewesen als die junge Frau zu Lebzeiten war. Diese Präparierung hätten die brasilianischen Ärzte vorgenommen, um die Leiche für den Flug in die Heimat transportfähig zu machen. Das Flugzeug habe nicht über eine Tiefkühleinrichtung verfügt.

Die junge Kadettin war im brasilianischen Hafen von Salvador da Bahia aus 27 Metern Höhe aus der Takelage des Segelschiffes auf Deck gestürzt.

Marineinspekteur Vizeadmiral Axel Schimpf hatte im Verteidigungsausschuss erklärt, er wisse nicht, wie die Meldungen zustande gekommen sind, wonach die Kadettin bei einer Größe von 1,58 Meter 83 Kilo gewogen und damit Übergewicht gehabt haben soll. Die junge Frau sein keinesfalls untauglich für den Dienst auf der Gorch Fock gewesen.

Die Mutter der 25-jährigen Soldatin hatte immer wieder behauptet, ihre Tochter habe vor Dienstantritt auf keinen Fall mehr als 60 Kilo gewogen. Schimpf hatte nach der Obduktion das Gewicht der Leiche auf 83 Kilo beziffert.

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