Google-Doodle-Wissen:Chinas Neujahrsfest und der Mythos des Schafes

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Millionen Chinesen haben das Neujahrsfest gefeiert und das Jahr des Schafes begrüßt. (Foto: Screenshot Google)

Google begrüßt mit Millionen Chinesen das Jahr des Schafes. Das Neujahrsfest im Reich der Mitte gilt als die größte Völkerwanderung der Welt - und in den Kreissälen herrscht in diesem Jahr Hochbetrieb.

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: Das Mondneujahr 2015, das in China das Jahr des Schafes einläutet.

Millionen Chinesen feiern am heutigen Donnerstag das dortige Neujahrsfest und begrüßen das Jahr des Schafes. Das alte Mondjahr im Zeichen des Pferdes endet, Straßen und Plätze werden mit dem neuen Tiersymbol geschmückt. Der Beginn des neuen Jahres ist für die Chinesen das wichtigste Fest des Jahres. Hunderte Millionen sind über die Feiertage zu ihren Familien gereist. Es gilt als die größte alljährliche Völkerwanderung der Welt.

Die Bahn setzt Sonderzüge ein und es werden zusätzliche Flüge angeboten, um dem gewaltigen Ansturm gerecht zu werden. Während der 40-tägigen Hauptreisezeit zu dem Feiertag sind täglich mehrere Millionen Passagiere unterwegs. Zudem sind auch aus dem Ausland viele Chinesen für das Fest nach Hause zu ihren Familien geflogen. Die Behörden gehen davon aus, dass es in diesem Jahr insgesamt mehr als 2,8 Milliarden Fahrten mit Bahn, Bus, Flugzeug und Auto geben wird. Vor rund 20 Jahren waren es erst 800 Millionen Reisen.

Schaf und Ziege spielen im Volkstum eine positive Rolle

Für Chinesen ist 2015 das Jahr des "Yang". Dieses Schriftzeichen bedeutet sowohl Schaf als auch Ziege. Kommt zu "Yang" das Zeichen für "Berg" hinzu, handelt es sich um eine Ziege, zusammen mit dem Zeichen für "weich" ist ein Schaf gemeint. Steht "gelb" dabei, kommt noch ein drittes Tier ins Spiel: die mongolische Gazelle.

Volkskundlern zufolge ist es egal, welches der beiden Tiere das neue Jahr symbolisiert. "Yang bezieht sich nicht auf eine bestimmte Tierart", sagt der Wissenschaftler Zhao Shu vom Pekinger Forschungsinstitut für Kultur und Geschichte. Vielmehr gehe es um die mit dem Schriftzeichen verbundenen Assoziationen. "Yang" ist Bestandteil des Zeichens "Xiang", das Glück heißt.

Früher hatten die beiden Schriftzeichen sogar dieselbe Bedeutung. "Yang" kommt außerdem im Zeichen "Shan" vor, das für Freundlichkeit und Wohlwollen steht. "Deshalb ist Yang ein Symbol für Segen und Glück und steht für Gutes", sagt Yin Hubin von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.

Eltern wollen Kinder noch im Jahr des Pferdes auf die Welt bringen

Schaf und Ziege spielen im chinesischen Volkstum eine weitestgehend positive Rolle. Eine mehr als 1500 Jahre alte Fabel erzählt von fünf Ziegen, die Getreide in ihren Mäulern horteten, um die Menschen in Guangzhou nach Jahren der Dürre zu retten. Seither habe es in der Stadt immer genug geregnet, heißt es. Tatsächlich boomt Guangzhou im Süden Chinas und freut sich über den Beinamen "Stadt der Ziegen".

Manche Experten empfehlen, das Yang-Jahr als Jahr der Ziege zu deuten. Die Ziege sei das häufiger vorkommende Nutztier der ethnischen Mehrheit der Han-Chinesen, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Eine chinesische Redensart besagt, dass neun von zehn im Jahr des Schafes geborene Menschen unglücklich werden. Deshalb wollen viele Chinesen offenbar kein Risiko eingehen. Krankenhäuser melden, dass werdende Eltern Ärzte zum Einleiten der Geburt drängen, damit ihr Kind noch im Jahr des Pferdes auf die Welt kommt.

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