Friedrich Karl Flick:Rechtsanwalt mit Zusatzgeschäft

Der Sarg ist wieder da und jetzt wird bekannt: Ein Anwalt aus Budapest soll der Drahtzieher im Fall der verschwundenen Leiche von Friedrich Karl Flick sein.

Nur wenige Tage ist es her, dass der Sarg und vermutlich auch die Leiche des Milliardärs Friedrich Karl Flick in Ungarn gefunden wurde. Jetzt gibt die ungarische Polizei bekannt, dass hinter dem mysteriösen Diebstahl ein 41-jähriger Rechtsanwalt aus Budapest stecken soll.

Mehr als ein Jahr lang waren Sarg und Leiche des Milliardärs Friedrich Karl Flick verschollen. Am Montag war der Sarg in Ungarn entdeckt worden. Ein Rechtsanwalt wird verdächtigt, der Drahtzieher zu sein. (Foto: Foto: AP)

E-Mails und Telefonverkehr hätten gezeigt, dass die Fäden in dem mysteriösen Fall in die ungarische Hauptstadt führten, sagte der Budapester Polizeichef Gabor Toth vor der Presse. Der mutmaßliche Drahtzieher soll festgenommen sein. Die Entführer sollen nach Angaben des Bundeskriminalamts in Wien Lösegeld in Höhe von insgesamt sechs Millionen Euro gefordert haben.

Die ungarische Polizei nahm laut Toth am 26. November Ermittlungen auf, nachdem aus einem Budapester Hotel E-Mails abgefangen worden waren, bei denen es um den verschwundenen Sarg ging. Die Spuren führten die Ermittler zu einem 31-jährigen Hilfsarbeiter. Dieser sagte aus, im Auftrag des Juristen unter anderem für umgerechnet etwa 740 Euro einen Sarg von Wien nach Budapest gebracht zu haben. An dem Transport mit einem Kleinlaster seien insgesamt vier Männer beteiligt gewesen, darunter drei Rumänen. Für seinen Geldgeber habe der Hilfsarbeiter nach eigenen Angaben noch weitere Aufgaben übernommen.

Der Raub von Flicks Leiche samt Sarg aus seinem Grab auf dem Friedhof im österreichischen Velden war im November vergangenen Jahres bekannt geworden. Alle Ermittlungen verliefen zunächst im Sand. Am vergangenen Montag gab die österreichische Polizei schließlich bekannt, dass der Sarg in Ungarn entdeckt und an die Behörden in Wien überstellt worden sei. Inzwischen wurde er der Familie des Milliardärs zurückgegeben.

© sueddeutsche.de/AFP/abis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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