Frankfurt am Main:Schneechaos auf dem Flughafen

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Deutschlands größter Flughafen gesperrt: Tausende Passagiere mussten über Nacht im Terminal ausharren, 229 Flüge fielen aus. Nur langsam läuft der Betrieb wieder an.

Mehr als 3000 Passagiere haben die Nacht am Frankfurter Flughafen verbracht, nachdem die Start- und Landebahnen des größten deutschen Airports wegen Schnee und Eis gesperrt werden mussten. Helfer stellten 1500 Feldbetten auf.

Die Tragflächen von Flugzeugen werden in Frankfurt am Main enteist: Der Flughafen musste in der Nacht vorübergehend gesperrt werden. (Foto: Foto: dpa)

Viele Passagiere übernachteten auch in Flugzeugen. Rund 5000 Flugreisende wurden in umliegenden Hotels untergebracht, wie ein Sprecher des Flughafen-Betreibers Fraport am Dienstagmorgen sagte. Insgesamt fielen am Montag 229 Flüge aus. Am Morgen wurden die Start- und Landebahnen wieder freigegeben, die am späten Abend gesperrt worden waren.

"Der eine oder andere Fluggast war natürlich über die Situation nicht besonders erfreut", sagte der Sprecher. Im Großen und Ganzen habe aber eine "relative Gelassenheit" geherrscht. "Es gab keine Aggressionen."

Der Verkehrsleiter hatte Deutschlands größten Flughafen um 22:44 Uhr wegen Schneeglätte auf den Start- und Landebahnen "bis auf weiteres" komplett geschlossen. Kurz vor drei Uhr wurde eine Start-und Landebahn wieder freigegeben, kurz nach vier Uhr eine Startbahn. Die dritte Bahn wurde gegen 7:30 Uhr geöffnet.

Der Sprecher sagte, der Flugverkehr werde am Morgen vermutlich nur "schwer in die Gänge kommen". Die 5000 Fluggäste aus den Hotels müssten erst alle zum Flughafen gebracht werden. Er gehe aber davon aus, dass alle für den Tag geplanten 560 Starts und Landungen stattfinden könnten.

In Großbritannien musste am Montagabend der Flughafen Luton nördlich der Hauptstadt vorübergehend gesperrt werden. Neun Verbindungen wurden gestrichen, darunter auch Flüge nach Deutschland. Auch der City-Flughafen von London war vorübergehend dicht. Mehrere Flüge wurden gestrichen. Am Flughafen Gatwick kam es zu Verzögerungen, weil die Landebahn enteist werden musste. Auch hier wurden Flüge umgeleitet oder konnten erst verspätet starten.

Meist nur Blechschäden im Straßenverkehr

Trotz zahlreicher Glätte-Unfälle im gesamten Bundesgebiet bescheinigte die Polizei den Autofahrern am Montag allgemein vernünftiges Verhalten im Straßenverkehr. Bei den meisten Unfällen blieb es bei Blechschäden. Probleme machten immer wieder Lastwagen, die ins Rutschen gerieten und sich quer stellten. Kilometerlange Staus waren die Folge.

Unterdessen kündigte der Eurostar-Betreiber die Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Frankreich und Großbritannien an. Allerdings werde der Betrieb der Hochgeschwindigkeitszüge in den Tagen bis Weihnachten noch eingeschränkt sein, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte.

© sueddeutsche.de/dpa/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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