Flugverkehr:Streit um Kinder-Buggy im Flugzeug eskaliert

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Wieder gibt es einen Vorfall an Bord einer US-Fluggesellschaft. Ein Video zeigt, wie ein Steward heftig mit einem Passagier aneinandergerät, der einer weinenden Mutter mit zwei kleinen Kindern helfen will.

Ein neuer Zwischenfall an Bord einer Passagiermaschine in den USA sorgt für Empörung. Auf dem bei Facebook ins Netz gestellten Video ist zu sehen, wie ein Steward heftig mit einem Passagier streitet, der einer weinenden Mutter mit zwei kleinen Kindern helfen will. Nach Zeugenaussagen hatte der Flugbegleiter der Frau zuvor einen Buggy entrissen.

Auf dem Video, das eine andere Passagierin gedreht hatte, ist zu sehen, wie die Mutter mit einem kleinen Kind auf dem Arm weint, während ein Steward und ein Pilot schweigend daneben stehen. "Sie können keine Gewalt gegen ein Kind anwenden. Geben Sie mir den Buggy zurück", schluchzt die Frau. Daraufhin steht ein anderer Passagier auf und sagt: "Ich werde nicht hier sitzen bleiben und mir das angucken.Wenn Sie das mit mir machen, haue ich Sie um." Die beiden Männer streiten, während die Frau immer unkontrollierter weint. Als der Steward einwendet, der Passagier kenne "die Geschichte" nicht, erwidert dieser: "Das ist mir egal, was die Geschichte ist. Sie haben fast ein Baby verletzt.

Das Verhalten von US-Fluglinien steht derzeit unter besonderer Beobachtung: Erst vor zwei Wochen hatte der rabiate Rauswurf ein Passagiers aus einem überbuchten Flugzeug von United Airlines in Chicago Schlagzeilen gemacht. Der neue Vorfall spielte sich am Freitag beim Besteigen eines Flugzeuges von American Airlines ab, das von San Francisco nach Dallas fliegen sollte.

In einer Stellungnahme entschuldigte sich die US-Fluggesellschaft. "Was wir auf diesem Video sehen, entspricht nicht unseren Werten und wie wir unsere Kunden behandeln", hieß es. Man "bedauere zutiefst" den zugefügten Schaden, der Flugbegleiter sei vom Dienst suspendiert worden. Die Mutter habe sich entschieden, einen anderen Flug zu nehmen, hieß es in der Erklärung weiter.

Nach dem Rauswurf des United-Passagiers hatte sich der Vorstandschef der Fluggesellschaft, Oscar Munoz, ebenfalls entschuldigt. Das Vorgehen gegen den Passagier, der sich seinem Anwalt zufolge die Nase brach, zwei Zähne verlor und eine Gehirnerschütterung erlitt, hatte in den sozialen Netzwerken Empörung hervorgerufen.

© SZ.de/dpa/AFP/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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