Ferguson:20-Jähriger wegen Schüssen auf Polizisten verhaftet

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  • Ein 20-Jähriger wird in Ferguson verhaftet. Er soll zwei Polizeibeamte durch Schüsse aus einer Waffe verletzt haben.
  • Der Mann behauptet, er habe zwar geschossen, aber nicht auf die Polizeibeamten gezielt.

Festnahme nach Schüssen auf Polizisten

Vier Tage nach der Verletzung zweier Polizisten durch Schüsse in der US-Stadt Ferguson in Missouri ist ein 20-jähriger Verdächtiger gefasst worden. Unklar blieb aber zunächst, ob er die Beamten absichtlich ins Visier genommen hat. Ihm drohe in jedem Fall ein Prozess wegen zweifacher schwerer Körperverletzung, wie der zuständige Staatsanwalt von St. Louis County, Robert McCulloch, sagte. Dank Hinweisen aus der Bevölkerung sei die Festnahme möglich gewesen.

Die beiden Beamten im Alter von 32 und 41 Jahren waren im Gesicht und an der Schulter getroffen worden. Sie konnten das Krankenhaus aber bereits einen Tag später verlassen.

Die Schüsse waren am Mittwochabend (Ortszeit) am Rande einer Demonstration gefallen. Ungefähr 150 Menschen hatten sich auf der Straße versammelt, nachdem der Polizeichef von Ferguson, Thomas Jackson, seinen Rücktritt angekündigt hatte. Das Justizministerium wirft seiner Polizeitruppe vor, Afroamerikaner jahrelang aus rassistischen Gründen diskriminiert zu haben.

20-Jähriger will nicht auf Polizisten gezielt haben

Nach McCullochs Angaben sagte der festgenommene Afroamerikaner aus, dass die Schüsse einer anderen Person gegolten hätten, mit der er Streit gehabt habe. Die Polizisten seien versehentlich getroffen worden. Der Staatsanwalt sagte, es sei nicht sicher, ob diese Aussage der Wahrheit entspreche, man müsse die Aussagen prüfen.

Schüsse wurden aus Auto abgefeuert

Die Polizeiabteilung in dem Vorort von St. Louis war erstmals im vergangenen August in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten, nachdem ein weißer Polizist den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown erschossen hatte. Seitdem hat es in Ferguson wiederholt Unruhen gegeben.

McCulloch zufolge fielen die Schüsse am Ende der Protestaktion, als die meisten Teilnehmer bereits dabei gewesen seien, sich vom Ort zu entfernen. Wie es weiter hieß, feuerte der Mann teilweise aus einem Auto heraus.

© SZ.de/AFP/dpa/cmy/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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