FC-Bayern-Fußballer:Back es wie Götze

Lesezeit: 2 min

Mario Götze backt Kuchen. (Foto: Mario Götze)

"180 Gramm Butter, drei Eier - ohne Schale": Weil er zehn Millionen Fans auf Facebook hat, backt Nationalspieler Mario Götze öffentlich einen Kuchen.

Von Oliver Klasen

Die Küche, in der Mario Götze Kuchen backt - genauer gesagt "Bettinas Schoko-Bananen-Kuchen" - sieht nicht so aus, als würde sie oft benutzt. Blank polierte Edelstahlplatte, kahle weiße Wände im Hintergrund, eine Deko-Vase wie aus dem Möbelhaus-Katalog, mit einer undefinierbaren Flüssigkeit und ebenso undefinierbarem Grünzeug darin.

Götze, der in München mit seinem jüngeren, ebenfalls als Profifußballer tätigen Bruder Fabian in einer WG wohnt, gilt im Fußball als Jahrhunderttalent. Dass er hinter dem Herd steht und eigenhändig Mehl und Eier vermengt, zeigt eine, nun ja, durchaus neue Facette seiner Persönlichkeit.

Wenn er die Marke von zehn Millionen Facebook-Fans erreichen würde, das hatte Götze schon vor Monaten angekündigt, wolle er einen Kuchen backen - nach dem Rezept eines ausgewählten Fans. Jetzt hat der FC-Bayern-Spieler diese Marke geknackt - und sein Versprechen eingelöst, was man sich in einem Youtube-Video ansehen kann.

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Zwar stammt der legendäre Spruch "Eier. Wir brauchen Eier!" nicht von Götze, sondern vom großen Oliver Kahn. Aber der ehemalige FC-Bayern-Torwart sagte den Satz eben nicht hinter dem Herd, sondern blaffte damit nach einer Niederlage gegen Schalke einen Reporter am Spielfeldrand an.

Kann man sich vorstellen, dass ein Oliver Kahn Schoko-Bananen-Torte fabriziert? Wohl kaum.

Auch Götze versucht gar nicht erst, so zu tun, als sei er in der Küche mehr als ein blutiger Anfänger. Zum Glück hat irgendjemand die Dinge, die für die Zubereitung von Bettinas Schoko-Bananen-Kuchen nötig sind, schon vorher abgewogen und portionsgerecht in kleinen Schüsseln hingestellt. "Puh, ich glaube, das ist mein erster Kuchen", sagt der Fußballer und zählt dann die Zutaten auf, die als erstes in den Teig sollen: "180 Gramm Butter, drei Eier - ohne Schale". Bruder Fabian assistiert und schüttelt das Mehl dazu, während Mario Götze das Handrührgerät bedient.

Götzes Outfit - er trägt Joggingbuxe und ein weißes Nike-Muskelshirt - sieht eher nach einer ausgiebigen Playstation-Session aus als nach dem perfekten Promi-Dinner, aber hey: Ist ja nur ein einfacher Rührkuchen und kein Vier-Gänge-Menü. Die PR-Leute, die das Video produziert haben, haben ab Minute 1:33 trotzdem ein bisschen Spannungsmusik unter die Bilder gelegt und Götze außerdem eine an einem Gummiband befestigte GoPro-Kamera auf den Kopf geschnallt. Sieht zwar etwas albern aus, aber wenn Fußball-Profis von heute Videos aus ihrer Freizeit online stellen, gehört eben auch die Ego-Shooter-Perspektive dazu. Einen offiziellen Hashtag - #mariocake - und englische Untertitel für das Youtube-Video gibt es selbstverständlich auch.

Was macht Götze, wenn er 20 Millionen Fans hat?

Kurz bevor er den fertigen Teig hineingießt, pustet Götze noch einmal in die Backform, damit sich das Mehl optimal verteilt. Später probiert er den fertigen Kuchen. "Schokoladig, Banane im Abgang, sehr gut". Rezeptgeberin Bettina bekommt das Ergebnis der Götzeschen Backpremiere nun per Paket nach Hause geliefert, zuzüglich zweier signierter Trikots. Und Götze überlegt schon, was er macht, wenn er irgendwann einmal 20 Millionen Facebook-Fans haben sollte: "Eine Glatze rasieren", das ist der Vorschlag des Bruders.

Möglicherweise finden die Fans da noch eine kreativere Lösung - schließlich ist es ja Usus, dass Fußballer komische Dinge mit ihren Kopf- und Gesichtshaaren tun, zum Beispiel, weil sie an die magische Wirkung irgendwelcher Turnierfrisuren oder Turnierbärte glauben.

In der Küche kann ein Fußball-Weltmeister wie Götze dagegen auch beim nächsten Mal noch überraschen. Vielleicht wird es ja dann ein Vier-Gänge-Menü.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: