Ermittlungen gegen Oscar Pistorius:Informationen aus unbekannter Quelle

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Ein blutiger Kricketschläger soll gefunden worden sein, das Opfer soll ein Nachthemd getragen, der Täter gedopt haben: Im Zuge der Ermittlungen gegen Oscar Pistorius kommen immer neue Details ans Licht - Details, die nicht von der Polizei an die Medien gegeben wurden.

Die Polizei in Pretoria steht vor einem Rätsel. Immer wieder melden Zeitungen und Nachrichtensender neue Details über die Ermittlungen gegen Oscar Pistorius. So berichteten die südafrikanische Zeitung City Press und der britische Telegraph, die Polizei habe im Haus des mordverdächtigen Paralympics-Stars einen blutverschmierten Kricketschläger gefunden. In anderen Medien hieß es, die Getötete habe nur ein Nachthemd getragen, als sie erschossen wurde.

"Wir kommentieren nichts, was in den Zeitungen steht, da der Fall noch nicht vor Gericht ist", sagte eine Polizeisprecherin jetzt dem britischen Guardian zufolge. "Sie sagen, sie hätten ihre Informationen von der Polizei, aber das stimmt nicht." Die Staatsanwaltschaft teilte mit, nicht alles was die Zeitungen über den Fall berichteten, entspreche zwangsläufig der Wahrheit.

Klarheit werden wohl erst die für diesen Dienstag und Mittwoch geplanten Anhörungen vor Gericht bringen, bei denen über die Schwere der Mordanklage und die mögliche Freilassung des Profisportlers gegen Kaution entschieden wird. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 26-Jährigen vor, seine Freundin Reeva Steenkamp ermordet zu haben. Für sie sind am Dienstag ein Gedenkgottesdienst und die Beerdigung im kleinen Familienkreis in Port Elizabeth geplant.

Obwohl die Trauer um Steenkamp groß ist, erhält Pistorius zahlreiche E-Mails und SMS-Nachrichten, in denen ihm Mut zugesprochen wird. Familienangehörige, Anwälte, Freunde, Berater und Geistliche besuchten ihn bereits auf der Polizeistation in der südafrikanischen Hauptstadt, auf der er festgehalten wird. Journalisten, Fotografen und Kamerateams umlagern das Gebäude. Die meisten Besucher weigern sich jedoch, mit der Presse zu sprechen.

Peet Van Zyl, der Manager von Pistorius, bestätigte nach einem Besuch bei seinem Klienten, dass die Teilnahme des Südafrikaners an allen geplanten Rennen abgesagt sei. Er habe Pistorius aber auch aus persönlichen Gründen besucht, um dem Sportler, den er seit Jahren gut kenne, seine Unterstützung anzubieten, teilte der Manager auf der Internetseite des Athleten mit. Die Absage der Rennen solle es Pistorius ermöglichen, sich "auf die anstehenden Gerichtsverfahren zu konzentrieren".

Der 26-Jährige hatte unter anderem geplant, bei Wettbewerben in Australien, Brasilien, den USA und den Manchester Games in England teilzunehmen. Zudem standen im August als Höhepunkt die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau auf dem Programm

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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