Dubai:Österreicherin zeigt Vergewaltigung an - jetzt droht ihr Haft

Eine junge Touristin soll in einem Parkhaus in Dubai vergewaltigt worden sein. Sie hat die Tat angezeigt. Doch kommen die Behörden zu dem Schluss, dass der Geschlechtsverkehr einvernehmlich erfolgte, droht der Frau selbst eine Haftstrafe.

Die Tat soll sich am 2. Dezember in einer Tiefgarage eines Fünf-Sterne-Hotels ereignet haben. Eine 29-jährige Österreicherin ist dort nach eigener Aussage von einem Mann vergewaltigt worden.

Der Verdächtige, der aus dem Jemen stammt, streitet die Vorwürfe ab. Wie mehrere österreichische Medien berichten, muss die Frau jetzt mit einer Anklage wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs rechnen. Falls sich die Vergewaltigung nicht beweisen lasse, gingen die Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten meist davon aus, dass der Sex einvernehmlich erfolgt sei. In diesem Fall muss die Frau mit einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe rechnen, weil sie und der mutmaßliche Täter nicht verheiratet sind.

Ortsansässige Anwälte raten Mandantinnen in solchen Fällen in der Regel zur Heirat des Beschuldigten, weil das die einzige Möglichkeit sei, um die Gefängnisstrafe zu umgehen.

Die Behörden prüfen den Fall jetzt. "Frühestens Ende Februar wird es eine Gerichtsentscheidung erster Instanz geben", berichtet die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf einen Sprecher im Außenministerium in Wien. Bis dahin darf die Frau Dubai nicht verlassen, ihren Reisepass musste sie abgeben.

Den Berichten zufolge lernte die Frau den Mann in dem Hotel kennen und wollte mit ihm gemeinsam eine Veranstaltung besuchen. Um dort hin zu gelangen, sei sie in das Auto des Mannes gestiegen. Dort sei es dann zu der Tat gekommen. Hotelgäste hätten dann die Polizei alarmiert.

Die Geschichte der Österreicherin weist Parallelen mit dem Fall einer Norwegerin auf. Sie war im vergangenen Jahr wegen außerehelichem Geschlechtsverkehr zu einer Haftstrafe verurteilt worden, nachdem sie ihre eigene Vergewaltigung angezeigt hatte. Nach internationalen Protesten wurde die Norwegerin begnadigt und kam frei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: