Dresden:Reißauf

Lesezeit: 2 min

Mehr als eine Trümmerlandschaft blieb von Dresdens heiligem Highway nicht übrig, als Architektin Regine Töberich mit den Baggern anrückte. (Foto: imago)

Eine Architektin lässt gut 50 Meter des städtischen Radwegs wegbaggern. Die Geschichte eines eskalierten Streits, der den heiligen Highway der Dresdner in eine Trümmerlandschaft verwandelte.

Von Cornelius Pollmer, Dresden

Wenn in Dresden gerade mal nicht demonstriert wird, dann wird gestritten, und zwar über Architektur. Dieser Streit verläuft in der Regel zwischen drei Gruppen. Es gibt die "Barockfaschisten" (sic!), welche die Stadt als Freilichtmuseum so erhalten wollen, wie sie der starke August einst hinterlassen hat. Es gibt zweitens die Veränderer, die zumindest hier und da mal eine Flussquerung bauen wollen oder ein Haus. Und es gibt drittens die Freunde des tätlichen Widerstands, die sich beim Bau der Waldschlösschenbrücke den schönen Kampfnamen "Brücken-Dschihadisten" einhandelten. Gruppe drei ist Gruppe zwei ein Dorn im Auge, ach, ein ganzer Dornenbusch. Gruppe eins tut in der Regel nichts, hat aber eine sehr starke Meinung, wer alles außer ihr noch besser nichts tun sollte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: