Die Welt begrüßt das neue Jahr:Bye-bye 2010, welcome 2011

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In der Südsee ist schon 2011, in Australien schauen die Menschen gebannt auf das fulminante Feuerwerk in Sydney. In Deutschland dauert's noch ein paar Stunden, bis das neue Jahr da ist.

Milliarden Menschen auf der ganzen Welt begrüßen das neue Jahr 2011. Viele feiern Partys mit Feuerwerk unter freiem Himmel. Als erste auf dem Globus läuten die etwa 5000 Bewohner der Weihnachtsinsel Kiritimati das neue Jahr ein. Ihre Insel gehört zum Pazifikstaat Kiribati. Schon um elf Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnt dort das neue Jahr, denn in Kiribati verläuft die Datumsgrenze. Eine Stunde später feiern die Menschen dann in Tonga, um 14 Uhr beispielsweise in Sydney, um 17 Uhr in Singapur und um 22 Uhr in Moskau.

Über der Harbour Bridge in Sydney leuchtet das Silvesterfeuerwerk. (Foto: AP)

Voller Vorfreude haben etliche Australier schon lange vor Mitternacht ihrer Zeit ihre Zelte rund um die Harbour Bridge in Sydney aufgeschlagen, um sich die besten Plätze für das Silvesterfeuerwerk über dem Hafenbecken zu sichern. Andere Australier werden allerdings auf das pyrotechnische Spektakel verzichten müssen. Die Behörden in Melbourne haben das Feuerwerk wegen eines aufziehenden Gewittersturms abgesagt. Auch in Adelaide werden die Bewohner nicht in den Genuss eines großen pyrotechnischen Spektakels kommen. Nach der extremen Hitze und Trockenheit der vergangenen Tage befürchten die Behörden, dass die Feuerwerkskörper Brände auslösen könnten.

Dankbar ins neue Jahr

In Christchurch ließen sich die Neuseeländer auch von zwei Erdbeben nicht erschüttern. Dort sollen die Feierlichkeiten zur Begrüßung des neuen Jahres wie geplant stattfinden. "In diesem Jahr gibt es mehr gute Gründe denn je zuvor für die Menschen zusammenzukommen und das neue Jahr zu feiern", sagte der Bürgermeister von Christchurch, Ngaire Button, nachdem seine Gemeinde im September ein Erdbeben der Stärke 7,1 ohne einen einzigen Todesfall überstand. Arbeiter waren bis zuletzt damit beschäftigt, lose Steine von Gebäuden herunter zu klopfen, damit sie nicht den Feiernden auf die Köpfe fallen.

Auch in Auckland und in der Hauptstadt Wellington sollen große Silvesterfeiern steigen. Mit Feuerwerk, Tanz und Gesang soll das neue Jahr begrüßt werden - trotz Alkoholverbots. Viele werden vermutlich bis zum Sonnenaufgang durchfeiern und gegen fünf Uhr den ersten Sommermorgen des neuen Jahres genießen.

In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi wird in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt eine offizielle Silvesterparty steigen. Vor der alten, im französischen Kolonialstil erbauten Oper sollen eine Lichtshow und ausländische DJs für Stimmung sorgen. Der Jahreswechsel nach westlichem Kalender spielt in Vietnam traditionell eine untergeordnete Rolle. Mit großen Feierlichkeiten wird in dem Land traditionell am Tet-Fest das neue Mondjahr begrüßt.

In Seoul erwarten die Veranstalter rund 100.000 Gäste zum Glockenläuten auf einem zentralen Platz der Hauptstadt. Punkt Mitternacht wird im Bosingak-Glocken-Pavillon die große Glocke 33 Mal geschlagen. Viele Südkoreaner zieht es allerdings jedes Jahr an Silvester in die Berge oder an den Strand. Dort warten sie auf den ersten Sonnenaufgang des neuen Jahres. Über Taiwans Hauptstadt soll Punkt Mitternacht ein Drachen aufgehen. Die Pyrotechniker planen ein Feuerwerk in Form eines Drachens, der sich zwischen den höchsten Wolkenkratzern Taipehs in den Himmel emporschlängeln soll. Dazu tanzen rund 50 Trommler im kalten Wasser eines Flusses. Sie sollen die angestrebte Harmonie zwischen Mensch und Natur symbolisieren.

Riesenparty in Berlin

Auf Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor werden am Abend bis zu einer Million Menschen erwartet. Um Mitternacht ist dort das Lichtspektakel "Architektur am Himmel" des Künstlers Gert Hof zu sehen - mit Musik, Höhen-Feuerwerk, Lasern und riesigen Scheinwerfern. Das ZDF überträgt die Show "Welcome 2011" ab 23 Uhr live im Fernsehen, bei der unter anderem der britische Castingstar Paul Potts und die Sängerin Bonnie Tyler ("I Need A Hero") auftreten.

Feiernde aufgepasst: Der allseits gewünschte "gute Rutsch" ins neue Jahr könnte in der Silvesternacht wortwörtlich und gefährlich werden. Hartgefrorener Boden und Feuchtigkeit führen laut Vorhersage vor allem im Norden Deutschlands zu spiegelglatten Gehwegen und Fahrbahnen. Eine dicke Wolkendecke lässt außerdem die Temperaturen überall steigen. Fürs Feuerwerk ist der Himmel nicht optimal.

Die Eiseskälte ist allerdings zunächst vorbei: Die Temperaturen sollen dem Deutschen Wetterdienst zufolge deutschlandweit meist zwischen minus sechs und plus einem Grad liegen. Tagsüber wird es fast überall bewölkt sein, was sich in der Nacht auch nicht ändere. Nur der Süden und Südwesten habe geringe Chancen auf Auflockerungen.

Wenn die Menschen in Deutschland bereits im neuen Jahr sind, haben die Leute in Rio de Janeiro noch drei Stunden Zeit bis Mitternacht. In New York beginnt das neue Jahr erst um sechs Uhr mitteleuropäischer Zeit, in Los Angeles um neun Uhr. Wenn am 1. Januar um elf Uhr viele schon wieder ausgeschlafen haben und womöglich bereits den Fernseher für das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker" (ZDF, 11.15 Uhr) einschalten, kommen die Hawaiianer erst im Jahr 2011 an.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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