Brandstiftung in Los Angeles:Deutscher Angeklagter weist Vorwürfe zurück

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Fast 50 Brände soll ein Deutscher am Neujahrswochenende in Los Angeles gelegt haben, bei einer Verurteilung drohen ihm mehr als 80 Jahre Haft. Er streitet alle Vorwürfe ab - steht jedoch auch wegen eines Feuers in Hessen unter Verdacht.

Ein Deutscher soll am Neujahrswochenende in Los Angeles Dutzende Feuer gelegt haben. Vor Gericht stritt er diese Vorwürfe nun jedoch ab. Der 24-Jährige plädierte auf "nicht schuldig", wie die Los Angeles Times berichtete. Indes werden dem Mann immer mehr Vergehen zur Last gelegt.

Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom Dienstagnachmittag muss sich der Angeklagte nun wegen 100 Vorwürfen im Zusammenhang mit fast 50 Feuern verantworten. Er soll die Brände mit Hilfe von feuerbeschleunigenden Mitteln gelegt haben. Der mögliche Strafrahmen ist enorm: Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen dem Deutschen mehr als 80 Jahre Haft. Nach seiner Festnahme im Januar war er zunächst nur in 37 Fällen angeklagt worden.

Seither sitzt der mutmaßliche Brandstifter in Untersuchungshaft. Der zuständige Richter erhöhte die Kaution auf 7,5 Millionen Dollar (rund 5,7 Millionen Euro). Auch die 53-jährige Mutter des Mannes befindet sich in Untersuchungshaft. Sie ist in Deutschland mehrfach vorbestraft und wurde kurz vor dem Jahreswechsel in Los Angeles festgenommen.

Kurz danach begann eine Brandserie, die Hollywood in Atem hielt und einen Schaden von mehreren Millionen Dollar verursachte. Es wird vermutet, dass der junge Mann die Feuer nach der Festnahme seiner Mutter aus Wut über die amerikanische Einwanderungsbehörde legte.

Diese hingegen fiel bei Gerichtsanhörungen in Los Angeles zuletzt durch verworrene Bemerkungen auf. Die in Tschetschenien geborene Frau sagte, ihr Sohn sei geistig verwirrt.

Gegen sie liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Auch die Staatsanwaltschaft in Frankfurt ermittelt gegen die Frau: Ihr wird gewerbsmäßiger Betrug in 19 Fällen vorgeworfen. Sie wehrt sich dagegen, aus den USA nach Deutschland ausgeliefert zu werden.

Der mutmaßliche Brandstifter steht unter Verdacht, auch in Deutschland Feuer gelegt zu haben. Die hessische Justiz ermittelt wegen eines Brandes im Schwalm-Eder-Kreis.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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