Bottrop:Ans Bett gefesselt, dann erstochen - Mann gesteht Tötung seiner Ehefrau

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  • Eine Mutter von Zwillingen wird nach 22 Ehejahren von ihrem Mann erstochen.
  • Zum Prozessauftakt legt der 55-Jährige ein Geständnis ab.
  • Sie habe eine Affäre gehabt, das habe er nicht ertragen können.

Als die Ehefrau erst spät abends nach Hause kommt, gibt es Streit. Frank S. weiß, dass sie seit Anfang 2015 eine Affäre hat - das hat sie ihrem Ehemann in einem langen Brief geschildert. Sie schrieb darin, dass sie in der inzwischen 22-jährigen Ehe unzufrieden sei, dass sie nicht weiter wisse. Verlassen hatte sie ihren Mann nicht. Vergangenen Oktober eskalierte die Situation.

Frank S. fesselt seine Frau mit BH und Krawatte ans Bett, stranguliert sie, und sticht schließlich mit einem Brotmesser auf sie ein. Die 46-Jährige verblutet am Tatort.

So steht es in dem Geständnis, dass der 55-Jährige nun zum Prozessauftakt am Schwurgericht Essen abgelegt hat. "Ich habe dem Menschen, den ich am meisten geliebt habe, das Leben genommen", sagt er. "Ich habe mich gedanklich und emotional verrannt und völlig die Kontrolle verloren."

Die Anklage wirft ihm Mord vor, Staatsanwältin Valeria Sonntag spricht dem Nachrichtenportal Der Westen zufolge von niederen Beweggründen. Der Angeklagte habe nicht akzeptieren wollen, dass ihn seine Ehefrau verlassen würde.

Im Prozess verliest Frank S. dem Bericht zufolge eine sehr detaillierte, stundenlange Erklärung. Darin berichtet er ausführlich, wie er für den Geburtstag der gemeinsamen Zwillinge eingekauft habe, die am darauffolgenden Tag 16 Jahre alt wurden. Beide Töchter waren zur Tatzeit nicht zu Hause - sie hatten mit Freunden in ihren Geburtstag hineinfeiern wollen.

Und er erklärt, dass er eigentlich nur sich selbst umbringen wollte. Zuvor habe er seine Frau an die Badezimmerheizung fesseln wollen, damit sie ihn nicht davon abhalten könne. Nach seinen Angaben habe sie jedoch völlig panisch reagiert. Deshalb sei es zum Kampf gekommen. "Wir haben am Boden gelegen und um das Messer gekämpft - mit Beißen und Schlagen."

Das Paar wohnte in einem großen Haus im nordrhein-westfälischen Bottrop. Er hatte eine eigene PR-Agentur, sie war Familientherapeutin. Bei der Arbeit hatte sie einen anderen Mann kennen gelernt.

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