Eine Justizpanne, durch die zwei Sexualstraftäter in Berlin auf freien Fuß gekommen sind, sorgt für heftige Kritik. "Wie viele Skandale brauchen wir noch?", hieß es vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. "Wir empfehlen, das sinnlose und teure Kürzen bei Justiz und Polizei zu beenden, damit die Berliner wieder sicher leben können."
Zuvor hatte das Kammergericht entschieden, dass zwei Sexualstraftäter wegen veralteter Gutachten vorerst aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden müssen. Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Strafgerichte hatte das Landgericht nicht fristgerecht geprüft, ob von den Männern noch eine Gefahr ausgeht. Die Verzögerungen waren so groß, dass die Sexualstraftäter nicht länger in Verwahrung behalten werden konnten.
"Da sind Dinge schiefgelaufen", sagte der Sprecher. Die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts müsse nun "so schnell wie möglich" über eine weitere Sicherungsverwahrung entscheiden. Einer der Männer ist wegen Missbrauchs von Schutzbefohlenen verurteilt, der andere hatte eine Schwangere vergewaltigt.