Berlin-Plötzensee:Geflohener JVA-Häftling stellt sich

  • Fünf Tage nach einer aufsehenerregenden Flucht aus dem Berliner Gefängnis Plötzensee ist einer der Ausbrecher zurückgekehrt - und wird nun in eine Anstalt mit höheren Sicherheitsvorkehrungen verlegt.
  • Insgesamt waren sieben Häftlinge innerhalb von fünf Tagen aus der Berliner JVA geflohen. Nach fünf von ihnen wird immer noch gesucht.
  • Gegen den Berliner Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) wurden inzwischen Rücktrittsforderungen laut, die dieser aber ablehnt.

Vor fünf Tagen sind vier Häftlinge mit einer aufsehenerregenden Flucht aus der JVA Berlin-Plötzensee entkommen. Nun ist einer der Männer freiwillig zurückgekehrt. Der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt twitterte:

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Die vier Männer zwischen 27 und 38 Jahren waren aus dem Gefängnis entkommen, indem sie einen Betonpfeiler in der Mauer mit Hammer und Winkelschleifer zerstörten. Sie waren unter anderem wegen Diebstahls und schwerer Körperverletzung inhaftiert. Einer von ihnen wäre bereits im März entlassen worden.

Die vier blieben allerdings nicht die einzigen Flüchtigen. Insgesamt waren sieben Häftlinge innerhalb von fünf Tagen aus der Berliner JVA geflohen. Am vergangenen Donnerstag, kurz nach der Flucht der vier Häftlinge, meldete sich ein Gefangener aus dem offenen Vollzug nicht zurück. Am Montag flohen zwei weitere Häftlinge aus Plötzensee, indem sie durch das Fenster einer Nachbarzelle kletterten. Auch sie befanden sich im offenen Vollzug. Einer der beiden Männer meldete sich noch abends zurück. Somit fehlen immer noch fünf Häftlinge.

Gegen Behrendt wurden inzwischen Rücktrittsforderungen laut, die dieser ablehnte. "Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Das wäre eigentlich ein Rücktrittsgrund für einen Justizsenator", erklärte der Berliner SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrinck. Die SPD koaliert in Berlin mit der Linkspartei und den Grünen, denen Behrendt angehört. Auch die Opposition fordert Behrendts Rücktritt. Der Senator sei "nicht mehr zu halten", erklärte der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger. Ähnlich äußerte sich der FDP-Abgeordnete Marcel Luthe.

© SZ.de/dpa/afp/eca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Berlin
:Häftlinge entkommen durch Loch in Gefängnismauer

Die vier Männer sollten eigentlich in einer Kfz-Werkstatt auf dem Gelände der JVA Plötzensee arbeiten. Stattdessen bahnten sie sich mit Hammer und Winkelschleifer den Weg in die Freiheit - und sind bislang unauffindbar.

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