Astronomie:Sternenhimmel Mai

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Hoch im Norden steht der Große Wagen mit steil aufragender Deichsel. Der Blick in den Süden dagegen zeigt vier helle Sterne.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Hoch im Norden steht der Große Wagen mit steil aufragender Deichsel. Hingegen weist die Deichsel des Kleinen Wagens nach unten; an ihrer Spitze schimmert der Polarstern. Im Nordwesten finden sich Zwillinge und Fuhrmann, östlich Perseus und tief im Norden die w-förmige Kassiopeia. Im Nordosten leuchten Deneb im Schwan und Wega in der Leier. Der Blick auf die südliche Himmelsbühne zeigt vier helle Sterne: Hoch im Südwesten blinkt Regulus im Löwen, ziemlich genau im Süden sehen wir Spika im Bild Jungfrau. Darüber funkelt Arktur im Bootes und tief im Südosten Antares im Skorpion, der gerade aufgeht. In dieser Region glänzt noch ein weiteres, sehr helles Lichtpünktchen: der Riesenplanet Jupiter in der Waage. Er gelangt am 9. Mai in Opposition zur Sonne, lässt sich also die ganze Nacht blicken. Einen Tag später erreicht er mit 658 Millionen Kilometern die geringste Distanz zur Erde. Das Licht, in dem Jupiter nun sehen ist, ist 37 Minuten durch den Weltraum zur Erde unterwegs; so lange benötigen auch die Funksignale von der Sonde Juno, die den Gasriesen derzeit aus der Nähe unter die Lupe nimmt. Im Fernglas erkennt man mindestens vier helle Sterne um Jupiter herum, die Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Callisto. Im Amateurteleskop erscheint der Planet als leicht abgeplattete Scheibe, auf der sich helle und dunkle Querstreifen zeigen. Diese Strukturen gehören ebenso zur turbulenten Wolkenatmosphäre wie der Große Rote Fleck ein gigantischer Wirbelsturm, der seit 350 Jahren beobachtet wird.

Planeten, Mond, Meteore: Während Merkur im Mai unsichtbar bleibt, bestimmt Venus in der Abenddämmerung den westlichen Himmel; Mitte des Monats geht der auffällige Planet erst gegen Mitternacht unter. Etwa zwei Stunden später klettert Mars über den Osthorizont. Der rote Planet wandert gemächlich vom Sternbild Schütze in den Steinbock. Im Schützen hält sich auch Saturn auf, der in der zweiten Nachthälfte erscheint. Ein interessanter Anblick bietet sich am späten Abend des 17. Mai, da bekommt Venus Besuch von der schmalen Sichel des zunehmenden Mondes. Der Fahrplan des Erdtrabanten: Letztes Viertel ist am 8., Neumond am 15., Erstes Viertel am 22. und Vollmond am 29. Mai. In der Nacht zum 6. Mai erreichen die Eta-Aquariden ihr Maximum: Bis zu 60 Sternschnuppen flitzen dann stündlich über das Firmament - allerdings stört Mondlicht die Beobachtung.

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© SZ vom 03.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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